Helm auf zum Gebet!

Interaktive religiöse Kunst
Helm auf zum Gebet!
Ein Künstler entwickelte einen „Gebetshelm“

Beten Sie? Gelegentlich? Regelmäßig? Wie machen Sie das? Haben Sie bestimmte Vorlieben? Vielleicht beten Sie manchmal im Bus auf dem Weg zur Arbeit. Oder Sie zünden zu Hause eine Kerze an. Oder Sie gehen in den Wald. Oder natürlich in die Kirche. Beten können Sie wirklich überall.

Manchmal hilft es, bestimmten Formen einzuhalten. Das hilft für die Konzentration und Sammlung. Hände falten? Lobpreisend die Hände nach oben? Augen schließen? Alles ist in Ordnung, was hilft.

Der Künstler Paul Davies entwickelte schon vor etlichen Jahren die „Prayer Antenna“: Ein billiger Motorradhelm, ausgestattet mit einer großen Menge einfacher Radioantennen, festgeschraubt an der Wand und mit einem kleinen Kniehocker davor. Hinknien, Kopf in den Helm stecken und „die Stimmen der Götter“ hören. Oder Gottes. Eigentlich hören Sie aber nur – andere Menschen.

Zwei Funksender im Museum nehmen die Umgebungsgeräusche auf und übertragen sie an im Helm integrierte Kopfhörer – wobei das linke und rechte Ohr ganz unterschiedliche Geräusche empfangen. Meistens werden es Menschen sein, die sich unterhalten. „Was ist Gott, wenn nicht andere Menschen?“ fragt Paul Davies.

Der Künstler kommentiert seine Installation: "Den meisten Leuten gefällt es, und sie wissen sofort und ohne Aufforderung, wie sie mit der Skulptur interagieren sollen. Ich dachte, dass das religiöse Thema schwieriger sein würde, aber ich habe das Stück in einem großen Museum in New York gezeigt und sie hatten keine Probleme damit."

Wo der Gebetshelm heute zu finden ist, konnten wir leider nicht herausfinden. Ist vielleicht auch nicht so wichtig wie die Frage: Was hilft mir selbst, zur Ruhe zu kommen? Was hilft mir zu beten? Und: Welche der Stimmen, die ich in mir höre, ist wirklich Gottes Stimme? Das ist nämlich manchmal gar nicht so leicht herauszufinden. Die Stimmen im Helm sind’s vermutlich meistens eher nicht.

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