Ein Dom wird intelligent

künstliche Intelligenz
Ein Dom wird intelligent
Der Aachener Dom geht neue Wege in der Brandüberwachung

Alle Welt redet derzeit über ChatGPT, die künstliche Intelligenz (KI), mit der man chatten kann (fast) wie mit einem Menschen. Auch wir berichteten hier im Blog schon von ersten gemischten Erfahrungen mit dem computergestützten Predigtschreiben und über die damit verbundenen Gefahren und Probleme. Durchaus möglich, dass diese Art von KI unser Leben in den nächsten Jahren völlig umkrempeln wird. Dabei gibt es durchaus Einsatzmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz, die deutlich weniger spektakulär und trotzdem wichtig sind.

Erinnern Sie sich noch an den Brand von Notre Dame? Eine kulturgeschichtliche Katastrophe. Bis heute ist die Kirche noch nicht wiederhergestellt. So etwas sollte im Aachener Dom nicht geschehen, dachten sich die Verantwortlichen. Der über 1200 Jahre alte Dom aus karolingischer Zeit, Grabstätte von Karl dem Großen, Weltkulturerbe: Da durfte wirklich nichts passieren. Einfache Rauchmelder reichten in diesem Fall sicher nicht. Und andererseits darf in einer Kirche natürlich auch nicht gleich jede Kerze Alarm auslösen. Was also tun? Genau so etwas ist einer der typischen Einsatzzwecke für eine „einfache“ Künstliche Intelligenz mit einem begrenzten Aufgabenfeld: Über 50 Videokameras beobachten nun die Kirche rund um die Uhr. Sie können ein entstehendes Feuer in kürzester Zeit erkennen und die Berufsfeuerwehr alarmieren. Die bekommt dann gleich noch den genauen Ort des Feuers mitgeteilt und auf Anforderung auch ein Videobild dazu.

Und natürlich ist es für dieses komplexe Videosystem auch ein Leichtes, nächtliche Einbrecher zu erkennen und bei Vandalismus umgehend Alarm zu schlagen. Der Aachener Dom ist heute so gut geschützt wie noch nie. Hoffen wir, dass es hilft, Katastrophen wie die von Notre Dame zu verhindern.

Eines allerdings kann das Kamerasystem (noch) nicht: Predigten schreiben. Sorry.

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