Glocken läuten für das Klima

Glocken läuten für das Klima
Fridays for Future lädt die Kirchen ein, sich am Aktionstag 20. September zu beteiligen.

#Churchforfuture oder #Churchesforfuture: Die Bewahrung der Schöpfung ist uns Kirchen schon seit Jahrzehnten ein sehr großes Anliegen. Vielerorts gibt es schon seit langem kirchliche Umweltschutzinitiativen. Die Jugendlichen, die nun Freitag für Freitag dafür demonstrieren, dass die Warnungen der Wissenschaft ernst genommen werden, haben zumeist eher keinen christlichen Hintergrund, begründen ihr Engagement oft anders – doch in den Zielen ähneln wir uns.

Und natürlich wird es am 20.9. auch in Kirchengemeinden Initiativen geben, um auf die Klimaerhitzung aufmerksam zu machen und ernsthafte Schritte zu fordern, das Klimaziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung doch noch einzuhalten. 

Fridays for Future rufen nun auf ihrer Homepage zu einer recht einfachen Aktion auf. Sie bitten alle Religionsgemeinschaften, ob christlich, jüdisch, muslimisch, buddhistisch oder was auch immer, in der Klima-Aktionswoche jeden Mittag mindestens zwei Minuten lang zu läuten. Und wer keine Kirchturmglocken hat, der möge eben mit irgend etwas anderem Geräusche machen. Hauptsache, die Sache macht auf die nahende Klimakatastrophe aufmerksam.

Machen wir doch gern, liebe Fridays for Future. Genauer gesagt: Das machen wir schon seit Jahrhunderten. Denn mittags wird in den meisten Kirchen geläutet. Einst wurde das Mittagsläuten eingeführt, um die Christen zum Gebet für einen Sieg gegen die Türken aufzufordern. Doch im Lauf der Jahrhunderte wandelte es sich eher zum einem Aufruf, für den Frieden in der Welt zu beten.

Wir läuten also sowieso um 12 Uhr – für den Frieden. Und ganz ehrlich: Frieden und Klima werden in der nicht so fernen Zukunft sehr eng zusammengehören. Je extremer die Veränderungen, desto mehr Konflikte wird es geben: Um Wasser, um Land, um noch bewohnbare Gegenden. Wir beten für Frieden – und wir beten dafür, dass wir es hinbekommen, diese wunderschöne Welt auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Mit dem Beten freilich ist es nicht getan. Wir werden eine ganze Menge tun müssen dafür. Wie schon Martin Luther sagte: Bete, als ob alles Arbeiten nichts nützt und arbeite, als ob alles Beten nichts nützt. 

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