Lutherenergie

Lutherenergie
Foto: Getty Images/iStockphoto/Vojtech Soukup
Im Zuge der Energiewende finden wir immer neue Energiequellen. Die Stadtwerke Lutherstadt Eisleben scheinen da besonders kreative Wege zu gehen ...

 Vor knapp fünfhundert Jahren leitete ein Mönch namens Martin Luther die Wende in der Kirchengeschichte ein. Die Reformation! Alles neu! Mit ungeahnter Energie wetterte Luther gegen die Missstände in der Kirche. Brachte neue Aspekte in die Theologie. Übersetzte die ganze Bibel in eine Sprache voller Kraft, die noch heute, Jahrhunderte später, unser Deutsch prägt wie nichts anderes.

Heute stehen wir vor einer anderen Wende: Der Energiewende. Gerade wurde in meiner direkten Nachbarschaft das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld abgeschaltet. Ein monumentales Denkmal für die Veränderungen, die wir derzeit erleben, grüßt täglich im Hintergrund. Doch woher neue Energie nehmen, wenn eben nicht immer die Sonne scheint und der Wind weht?

Auto der Stadtwerke Lutherstadt Eisleben mit der Aufschrift "Lutherenergieversorger"
Die Stadtwerke Lutherstadt Eisleben haben die Lösung gefunden. Sie liegt in der Vergangenheit: Einfach Luthers große Energie anzapfen! Als Lutherenergieversorger haben sie offensichtlich eine Möglichkeit gefunden, aus Luther Strom zu machen. Na, wenn das nicht perfekt ist. Ob sie einfach eine Lutherbibel anzapfen? Oder vielleicht die berühmten Tischreden? Oder die 95 Thesen?  Vielleicht haben sie auch einfach einen Generator an den im Grab rotierenden Luther angeschlossen  –  das bleibt wohl Betriebsgeheimnis. Ziel ist es aber, bis zum 31. Oktober 2017 ganz Deutschland mit ökologisch-theologisch einwandfreier Lutherenergie zu versorgen. Fragt sich, ob die Katholiken da mitmachen oder ihre eigenen Stromquellen finden werden. Nun – Hauptsache, saubere Energie.

weitere Blogs

Demo anlaesslich des Internationalen Frauentages
Eine kurze Besinnung über die Gemeinsamkeiten der Fastenzeit und des internationalen feministischen Kampftages am 8. März in diesem Jahr.
Wir sind in der Fastenzeit. Die Zeit des Weniger. Und ich habe eine große Sehnsucht nach Pausen, nach Stille, nach Tagen mit nur einer Aufgabe und nicht 87, von denen 85 eigentlich zu groß für mich sind. Tage, an denen ich nebenbei noch die Demokratie retten, mich zu Trumps Bosheit verhalten, alle meine Glaubensgeschwister verstehen und zu allen Brücken bauen soll, die ganz anders sind als ich.

Deshalb heute: Ein Lob auf das Weniger. Geschrieben für euch - und auch für mich selbst.
Rosenmontag heißt der Tag heute. Für mich ist aber Schneeglöckchenmontag. Morgen wird Schneeglöckchendienstag sein. Und dann Krokusmittwoch, Narzissendonnerstag und Tulpenfreitag...