Na, schon erholt vom Montag? Halloween war mal wieder extrem gruselig. Oder auch nicht: In unserer Siedlung ist es einfach nur ein riesiger Spaß für Kinder. Die Kleinsten ziehen mit Mamabegleitung von Tür zu Tür, die größeren in Gruppen. „Saures“ und irgendwelche Streiche gibt's hier kaum mal. So kann man Halloween aushalten – wenn man ein paar Kerzen vor die Tür stellt, genügend Süßkram bereithält und fürs Bauchweh der eigenen Kinder am nächsten Tag vorsorgt.
In Schweinfurt hieß es dieses Jahr nicht „Hallo Wien“, sondern „Hallo Luther!“. Zweihundert Kinder aus den evangelischen Kindergärten der Umgebung kamen am Reformationstag (ach ja, da war doch noch was neben Halloween...) in der zentralen Johanniskirche zusammen. Sie erfuhren von Luther und seinen Ängsten, seiner Frage: „Wie groß ist Gottes Liebe?“ Sie betrachteten die Lutherrose und bastelten selber daran mit. Und bekamen sogar eine geschenkt. Zum Aufessen: Ein süßes Brötchen ungefähr in Form einer Lutherrose. Mit einem Klecks Marmelade in der Mitte. Extra für den heutigen Tag gebacken.
Hallo Luther! Ja, so kann Kirche sein. Kindgerecht. Mit einem Augenzwinkern. Aber trotzdem nicht nur Larifari, sondern eine klare Botschaft. Und wenn Kirche so ist, bekommt sie auch ein großes Echo: Die Lokalzeitung berichtete mit einem großen Artikel über diesen Gottesdienst. Aber noch viel wichtiger: Die Kinder, die ich aus der Kirche hinausgehen sah, haben alle gelacht. Sofern sie nicht noch mit dem Essen ihres Lutherbrötchens beschäftigt waren.
Liebe Kolleginnen und Kollegen: Das habt ihr toll gemacht. Danke.