Über ein Buch, das noch nicht erschienen ist, kann ich natürlich keine Rezension schreiben. Aber da mich dieser Tage die aktuelle Verlagsvorschau von Blanvalet erreichte, die natürlich für den Monate nach der Buchmesse bis zur Leipziger Buchmesse hin die Palette aufgefächtert haben, hat ein Roman mein Augenmerk eingefangen. Historisch. Protestanten. Bibelübersetzungen. Meins.
"Die englische Ketzerin" von Brenda Vantrease könnte sogar ein guter historischer Roman sein. Im Allgemeinen halte ich nichts davon, wenn sich Romane historisch nennen und man dann feststellt, dass es nicht so in die Tiefe geht. Sondern der historische Hintergrund nur Staffage ist und die Handlung eigentlich auch in der Jetzt-Zeit hätte spielen können. Gute historische Romane dagegen - wie die Sharpe-Reihe etwa, die den Sprung auch endlich mal nach Deutschland geschafft hat oder wie die Haus-Niccolo-Reihe - liefern dagegen dann einen detailreichen Einblick in die Geschichte UND eine spannende Handlung. Spannend ist die Handlung durchaus, wenn man sich den sogenannten Waschzettel, also die kurze Inhaltsangabe, anschaut.
England im 16. Jahrhundert. Die Zeiten sind gefährlich für Buchhändler wie Kate Gough und ihren Bruder John, die verbotene Übersetzungen der Bibel vertreiben. Die beiden finden sich in einem Krieg zwischen englischen Katholiken und lutherischen Reformanten wieder, in dem kein Protestant seines Lebens sicher sein kann. Während ihr Bruder widerruft, um sein Leben zu retten, stärkt Kate die Liebe zu dem Übersetzer John Frith in ihrem Glauben. Das Paar geht nach Antwerpen ins Exil. Doch auch in Holland werden ihre Überzeugungen und ihre Liebe einer harten Prüfung unterzogen …
Ja, ich weiß: Das ist auf den ersten Blick ein Roman, den man typischerweise der Ehefrau in die Hand drückt. ;-) Aber mich interessieren dabei natürlich die historischen Aspekte - und da ist das England des 16. Jahrhundert sicherlich eines, was viel bieten kann. Bis zum März 2012 werde ich allerdings noch warten müssen, denn erst dann erscheint das Buch auf Deutsch. (Wobei ich nachschaue, obs die englische Ausgabe gibt und ob die als Taschenbuch im Buchhandel zu bekommen ist. Ich les ja sowas dann doch lieber im Original.)