Halbe-Triolen und Pausen

Halbe-Triolen und Pausen

 Das Neue Geistliche Lied und Organisten - eine unendliche Geschichte. Und meistens eine, in der der Organist schließlich überaus bemüht um die tückischen Stellen herumspielt...

"... dass wir uns sehnn..." Immer und immer wieder wenn ich diese Stelle spiele, frage ich mich was sich der Komponist dabei gedacht hat. Eigentlich eine totale nette Idee, aber - irgendwie - das ist eine Halbe-Triole. Triole ist klar: Drei Notenwerte ersetzen praktisch eine. Das verlangsamt dann den Melodiefluß oder kann, wenn es durchaus nett eingesetzt wird auch der Melodie etwas Prickelndes verleihen, je nachdem. Eine Halbe-Triole ist eher so das Auftreten auf die Bremse.

Was Organisten in der Regel selten hinbekommen, die Gemeinde noch weniger. Ebensowenig wie die Orgel einen flotten Calypso hinlegen kann bei "Kommt mit Gaben und Lobgesang" - das ist in der Regel nicht die Schuld des Organisten, das Lied ist halt nicht dafür gedacht von einem großen schweren Barockprachtschiff gespielt zu werden. Dafür sind ja auch Gitarren und Trommeln da. Und ein Rhythmusgefühl, dass eher auf die 2 und 4 setzt als auf das schwerfällige deutsche Betonen auf der ersten und dritten Note im Takt.

Was auch immer sehr schwierig ist - Pausen. Neue Geistliche Lieder haben Pausen. Halbe Takte. Bei einigen Geistlichen Liedern wie bei "Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe" - fügen Beherzte gerne in die längere Pause ein "Hallelujah" dzau. Was den Organisten immer etwas aus der Fassung bringt. Geschickte Liedbearbeiter versuchen dann meistens beim Liedsatz irgendwas originelles und total Cooles reinzubringen. Sowas mit Jazz-Harmonien. Oder noch mehr Synkopen als ohnehin schon drin sind.

Jedenfalls: Das Neue Geistliche Liedgut ist halt etwas, was man sich erarbeiten muss. Oder einfach delegiert. An die Konfirmanden-Band. Oder den Pfarrer mit der Gitarre. Empfehlen könnte ich da übrigens meinen Mitblogger, der wunderbar "Aufstehn, aufeinander zugehn" dabadababte...

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