„200 Gramm Laudato si, bitte! Und noch eine halbe Nun schläfet man. Ja, noch 100 Gramm Hevenu schalom alejchem, das wars dann für heute. Danke!“
Wer mich an der Wursttheke in unserem örtlichen Supermarkt so reden hört, denkt vermutlich, ich bin völlig plemplem. Mag sein, dass ich das bin. Aber es macht Spaß: Mit einer der Verkäuferinnen hat sich in letzter Zeit nämlich ein nettes Spielchen entwickelt: Jede Wurst hat eine Nummer – ebenso wie jedes Lied im Gesangbuch. Was liegt da näher, als beides miteinander zu verbinden? Nach und nach erweitern wir also unseren gemeinsamen „Wortschatz“: Leberwurst hat die 515 – Laudato si. „Nun schläfet man“ (EG 480) ist die Lieblingswurst meiner Tochter: Krakauer. Davon brauchen wir immer besonders viel, wobei ich gestehen muss: Das zugehörige Lied ist mir gänzlich unbekannt. Und Hevenu schalom (433), das ist Gelbwurst. (Die „Nordlichter“ werden diese Wurst gar nicht kennen, hier im Süden ist das DIE Lieblingswurst aller Kinder.)
Jetzt muss ich mir nur noch angewöhnen, mit dem Gesangbuch zum Einkaufen zu gehen, dann können wir den Rest vom Aufschnitt bald auch in Liedform bestellen. Und wenn wir dann alle durch haben, wer weiß, vielleicht gehen wir dann damit zu Wetten dass oder so.
Fehlt nur noch, dass ich im Gottesdienst dann aus Versehen die Lieder so ansage:
„Liebe Gemeinde, wir singen jetzt die Leberwurst“.
Guten Appetit.