Wildlife gardening, Teil 2: Schmetterlinge

Wildlife gardening, Teil 2: Schmetterlinge

Anders als viele ihrer Insekten-Kollegen, ist eine Untergruppe bei Großund Klein beliebt: die Schmetterlinge. Ihre Farbenpracht und die Leichtigkeit, mit der sie durch die lauen Sommerlüfte flattern, erwärmt jedes Herz. Naja, fast jedes, denn der Anblick eines Kohlweißlings lässt zumindest den Gemüsegärtnern unter uns vermutlich eher das Blut in den Adern gefrieren.

Ansonsten aber gilt: Je mehr, desto besser. Doch leider gibt es auch bei den fliegenden Schönheiten Anlass zur Sorge: Die Bestände nehmen ab, viele Arten gelten inzwischen als gefährdet oder sogar schon ausgestorben. Nahrungsmangel und die Zerstörung des Lebensraums sind die Hauptursachen für den Rückgang der Falter.

Ob Kleiner Fuchs, Admiral oder Tagpfauenauge –sie brauchen Nektar, wie wir alle wissen. Den stellen Hobbygärtner gern bereit. Was viele aber nicht berücksichtigen: Schmetterlinge brauchen auch geeignete Pflanzen, an deren Blättern sie ihre Eier ablegen können. Leider gehören die dafür bevorzugten Gewächse in der Regel nicht gerade zum Lieblingsinventar eines gepflegten Gartens oder Balkons: Brennnesseln, Sauerampfer und Silberblatt gelten gemeinhin als Unkraut und sind Ziel jeder Unkrautjätaktion. Und so sind es nicht nur Bebauungsmaßnahmen und Landwirtschaft, die den Schmetterlingen langsam aber sicher den Garaus machen, sondern auch wohlmeinende Hobbygärtner.

Deshalb: Wer den Symbolen des Sommers helfen und mit vielen flatternden Farbklecksen belohnt werden möchte, sollte, nein, muss auch mal Fünfe grade sein beziehungsweise ein paar Brennnesseln stehen lassen.

Was Sie für die Schmetterlinge tun können:

  • Lebensraum bieten: Unordentliche Gärten, wenn es denn so etwas gibt, sind für Schmetterlinge ideal. Dazu gehören: Langes Gras, am besten eine Wildblumenwiese;ein Flecken mit Brennnesseln, die wichtigsten Pflanzen für Schmetterlinge, am besten an einem sonnigen Platz (Kleiner Fuchs, Admiral, Tagpfauenauge und C-Falter brauchen legen ihre Eier an den Blattunterseiten ab. Sobald die Larven schlüpfen, verspeisen sie die Brennnesseln, sie sind also Brutstätte und Nahrungsquelle zugleich);Holzstapel und Gartenlauben sind ideale Überwinterungsplätze für Schmetterlinge (Laube zwischen Oktober und März nicht aufräumen, um die Falter nicht zu stören);Laubhaufen bieten Raupen Schutz. Beliebt für die Eiablage sind außerdem Efeu (nur im Frühjahr beschneiden, um Gelege nicht zu zerstören), Stechpalmen (nur im späten Winter beschneiden, ab dem Frühling legen Falter hier ihre Eier ab), Wiesenschaumkraut, Silberblatt, Knoblauchsrauke und Taubnesseln. In guten Gartencentern gibt es auch Schmetterlingskästen, die den Tieren Schutz vor der Witterung und Fressfeinden bieten.
  • Nahrung anbieten: Schmetterlinge lieben zum Beispiel Schmetterlingsflieder. Leider blühen die meisten Sorten genau dann, wenn sowieso genügend Nektar in den Gärten bereitsteht, nämlich im Sommer. Um die Blühzeit etwas hinauszuzögern und den Faltern so noch bis in den Frühherbst hinein Nahrung anzubieten, können Sie spätblühende Sorten wählen oder den Busch im Frühjahr erst relativ spät zurückschneiden (April). Er blüht dann später, so können sich die Schmetterlinge besser für den Winterschlaf rüsten. Verwelkte Blüten des Schmetterlingsflieders regelmäßig entfernen, um die Produktion neuer Blüten zu stimulieren. Weitere bei Schmetterlingen und Motten (auch die können attraktiv sein und sind nicht weniger bedroht als die tagaktiven Flatterer) sind, neben den meisten nektarreichen Blühpflanzen, Skabiosen, Pechnelken, Beinwell, Fetthennen, Lavendel, Veronica, Eisenkrautgewächse, Astern, Studentenblumen und Schafgarbe. Für die Energiezufuhr kann zusätzlich ein Cocktail angeboten werden: Zucker oder Honig in einer flachen Schale auflösen, eine kleine Prise Salz dazu –fertig ist der energy drink àla Falter.
  • Kein Gift: Da Schmetterlinge Insekten sind, werden sie natürlich von Insektiziden getötet, also Hände weg. Um den Kohlweißling von den Kohlpflanzen fernzuhalten, ein engmaschiges Netz über diese legen und an einer anderen Stelle Kapuzinerkresse pflanzen. Mit etwas Glück bevorzugt der weiße Falter diese. Außerdem können unwillkommene Raupen von anderen Pflanzen abgesammelt und auf die Kresse umgesiedelt werden.

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