"Die Tage und Wochen vor der Wahl waren geprägt von stark emotionalisierten Debatten, die die gesellschaftliche Stimmung aufgeheizt und polarisiert haben", erklärte die Hamburger Bischöfin am Sonntagabend. "Jetzt nach der Wahl stehen die Parteien der demokratischen Mitte vor der anspruchsvollen Aufgabe, mit diesem Wahlergebnis konstruktiv und verantwortungsvoll umzugehen", sagte sie.
Viele Menschen wüssten, wie wichtig es gerade in diesen unsicheren Zeiten sei, sich politisch zu beteiligen, sagte Fehrs mit Blick auf die gestiegene Wahlbeteiligung. Zugleich sei sie "sehr besorgt darüber, dass extremistische Positionen größere Zustimmung gefunden haben", sagte Fehrs. Den Hochrechnungen von ARD und ZDF vom Sonntagabend zufolge hat die AfD deutlich mehr Stimmen erhalten als bei der Bundestagswahl 2021. Demnach stimmten gut 20 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die in Teilen rechtsextreme Partei.
Es bleibe dabei, dass völkische Parolen und menschenverachtende Haltungen mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar seien, sagte Fehrs. Sie hoffe, dass eine neue Regierung die politischen Rahmenbedingungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ein weltoffenes Deutschland stärke, "ein Deutschland, in dem Menschenwürde und wechselseitiger Respekt zählen".