Jona wird dann von einem „großen Fisch“ (nicht unbedingt von einem Wal) verschlungen und betet drei Tage und Nächte in dessen Bauch, bevor er in Ninive wieder ausgespuckt wird und seine Aufgabe nun doch antritt. Auch die weitere Geschichte Jonas ist lesenswert, aber für diesmal interessiert sie uns nicht.
In der Nacht von Sonntag auf Montag gab es eine neuerliche Rettung durch einen Wal: Eine U-Bahn überfuhr kurz nach Mitternacht aus noch unbekannten Gründen den Prellbock am Ende des Bahnhofs De Akkers in Spijkenisse (bei Rotterdam). Dahinter geht es etwa zehn Meter in die Tiefe – was für eine Katastrophe!
Doch die Bilder von der wundersamen Rettung sind wirklich erstaunlich: Die Bahn kam auf einer großen Skulptur einer Walflosse zum Stillstand. In zehn Metern Höhe schwebt die U-Bahn zwischen Walflosse und der in dieser Höhe gebauten Endstation der Metrolinie. Gerettet in größter Not! Wahrhaftig ein Wunder. Wie bei Jona. Offenbar wurde niemand verletzt, die Bahn war bis auf den Fahrer leer, denn sie sollte nach Dienstschluss dort abgestellt werden. Also, natürlich nicht auf der Walfischflosse, sondern kurz davor.
Auch der Architekt der Anlage, Maarten Struijs, sprach von einem „Wunder“. Gedacht waren die Flossen als ein Zeichen, dass hier etwas Neues beginne: Nämlich die vor 20 Jahren eingeweihte U-Metrolinie Richtung Rotterdam. Nun waren die Walflossen die Rettung für den U-Bahn-Fahrer. Bis jetzt ist allerdings nicht bekannt, dass der Fahrer sich nun als Prophet betätigen würde. Aber möglicherweise wird er in seinem zukünftigen Leben den 2. November als „zweiten Geburtstag“, als Tag seiner Rettung, feiern. Und manche Menschen sollen ja nach einer derartigen Rettung aus höchster Not auch ihr Leben geändert haben. Vielleicht wäre das mit dem „Leben ändern“ für uns alle wichtig – auch ohne Wal. Was würden Sie tun, wenn Sie wie durch ein Wunder gerettet wurden?
Und warum tun Sie’s nicht auch so? Sie haben – entschuldigen sie das schlechte Wortspiel – die Wahl.