Tatsächlich hatte der Satiriker Hannes Ringelstätter in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks die unübersichtlichen Reisebeschränkungen anlässlich der Corona-Pandemie aufs Korn genommen. Die Aufzählung der möglichen und umöglichen Verbote und Erlaubnisse gipfelte in dem Satz: „„Am 29. Februar treffen wir uns alle in der Mitte unseres Landes und schreiben einen Erlebnisaufsatz über unser schönstes Ferienerlebnis. Und die Mitte Deutschlands ist in Bad Hersfeld in der Sternerstraße 23 bei Leipold – bitte lange klingeln!“
Tatsächlich wohnen Leipolds in der Sternerstraße – nur die Hausnummer war falsch. Wie kamen die Redakteure des BR darauf, ausgerechnet ihre Familie zu nennen? Sie fragten beim Sender nach, wie das passieren konnte – und bekamen die überraschende Antwort: Das war überhaupt nicht beabsichtigt! Im Gegenteil achtet die Redaktion normalerweise sehr darauf, keine lebenden Personen zu benennen. Der Redakteur, der sich die Geschichte ausgedacht hat, „schwört Stein und Bein“, dass er den Namen frei erfunden hat. Möglicherweise habe er aber unbewusst bei der Google-Recherche den Namen des Pfarrerehepaars gesehen und er habe sich in seinem Kopf festgesetzt. Vor Ort sind Pfarrerinnen und Pfarrer ja durchaus ein wenig prominent; die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Name bei Google auftaucht, ist nicht ganz gering.
Die Leipolds sind jedenfalls nicht böse und planen sogar, am 1. März – einen 29. Februar gibt es nächstes Jahr ja gar nicht – Kuchen zu backen oder sogar ein kleines Straßenfest zu organisieren, sofern die Corona-Situation das zulässt. Na, wenn das mal nicht ein gutes Ende eines seltsamen Zufalls ist. Guten Appetit!