Vor fast genau drei Jahren war es, da veröffentlichte die Stilvoll-Glauben-Akademie für angewandte Kircheneinbrecherkünste einen Leitfaden für angehende Diplom-Kircheneinbrecher (FH). Kurz gesagt, ging es darum: Was tun, wenn man nachts in einer Kirche eingesperrt ist? Da in vielen Kirchen die Schalter für die Glocken frei zugänglich sind, lautete die Antwort natürlich: Krach machen, bis einer kommt!
Sogar ein Flussdiagramm hatten wir dazu erstellt. Und was sollen wir sagen? Die Ganoven halten sich tatsächlich dran. Dieser Tage wurde wieder ein Fall bekannt, in dem ein Vertreter dieser Zunft des Nachts in einer Kirche einstieg – und zuverlässig statt des Lichtschalters den für die Glocken betätigte. Was nachts um halb vier halt doch ein wenig ungewöhnlich ist und Nachbarn veranlasste, die Polizei zu rufen.
Bei deren Eintreffen war der Übeltäter leider schon wieder über alle Berge. Und er hatte wohl tatsächlich etwas Geld gefunden – jedenfalls war eine Holzkiste für Geldspenden zerstört. Viel dürfte erfahrungsgemäß wohl nicht drin gewesen sein.
Seufz. Müssen wir in den nächsten Kursen wohl nochmal genauer darauf hinweisen, was „Warten Sie, bis jemand kommt“ bedeutet – im Zweifelsfall heißt „jemand“ dann eben auch „die Polizei“.
Diese Einbrecher. Halten sich einfach nicht an die Regeln.