Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Religiöse Extremisten – übrigens nicht ausschließlich islamistische – versuchen, anderen ihre Vorstellung ihres eigenen Glaubens aufzudrängen. Anschläge, Attentate, Bomben, Krieg im Namen der Religion: Gemäßigte Vertreter aller großen Religionen werden nicht müde zu betonen, dass dies nichts, aber auch gar nichts mit ihrem jeweiligen Glauben zu tun hat. Und dass die Religionen Seite an Seite mit allen stehen sollten, die sich für Frieden und Versöhnung einsetzen.
Schon in Zeiten des „arabischen Frühlings“ sah man gelegentlich Fotos von Christen, die Muslime beim Freitagsgebet beschützten – und umgekehrt von Muslimen, die christliche Kirchen bewachten, damit die Christen in Sicherheit beten konnten.
Ein sehr bewegendes Zeichen der Solidarität gaben die Muslime in Frankreich, das ja erst vor wenigen Wochen von einem fürchterlichen Anschlag erschüttert worden war. Die Sorge war groß, auch Weihnachtsgottesdienste könnten Ziele der Terroristen werden. In einer symbolischen Aktion bewachten Muslime die Gottesdienste in Lens. Der Präsident der regionalen Muslimvertretung Abdelkader Aoussedj kommentierte diese Aktion: "Die Muslime in Frankreich stehen an der Seite ihrer Mitbürger." Wenn es Anschläge gebe, "dann töten sie uns alle zusammen".
Applaus der Weihnachtsgottesdienstbesucher nach dem Gottesdienst. Und: Die Muslime bekamen von den Christen das Friedenslicht von Betlehem überreicht. Hoffen wir, dass dieses Friedenslicht im kommenden Jahr heller brennt als im vergangen Jahr. Diese Weihnachtsgeschichten machen Hoffnung, dass es gelingen könnte.
Frieden. ???? ????