Jerusalemer Pfarrerin für Frieden

Hände halten Flaggen von Israel und Palästina
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Die Jerusalemer Pfarrerin Ines Fischer hofft, dass die Stimmen des Friedens in der Zukunft stärker werden.
Hilfe für Friedensengagierte
Jerusalemer Pfarrerin für Frieden
Die Jerusalemer Pfarrerin Ines Fischer fordert in einer Videobotschaft zum Auftakt der Tagung der württembergischen Landessynode mehr Unterstützung von israelischen und palästinensischen Friedensengagierten.

Die israelischen und palästinensischen Friedensengagierten würden in ihren Handlungsmöglichkeiten immer mehr eingeschränkt und seien in einer schwierigen Situation, sagt die evangelische Pfarrerin, die auf dem Ölberg an der Himmelfahrtkirche arbeitet, in einer Videobotschaft zum Auftakt der Tagung der württembergischen Landessynode am Freitag. Deshalb sei es notwendig, dass diese mehr Unterstützung erhielten, nach Deutschland eingeladen oder vor Ort besucht würden.

Ihre ganz persönliche Hoffnung sei es, dass diese Stimmen des Friedens in der Zukunft stärker werden. Denn die Lage sei für alle Beteiligten furchtbar. "Ich erlebe Menschen, die kaum schlafen, deren Körper und Seele auf die Umstände massiv reagieren und die doch so sehr Ruhe und Frieden bräuchten." Ganz wenigen sei es möglich, über den eigenen Schmerz hinaus auch das Leid der anderen zu sehen. Und diese hätten in ihrer jeweils eigenen Bevölkerung wenig Rückhalt.

"Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen besteht die reale Gefahr, dass ihre Stimmen durch die radikalen Kräfte in beiden Gesellschaften auf Dauer immer stärker unterdrückt werden." Hoffnungsvoll sei in dieser Hinsicht zum Beispiel das" Parents Circle Family Forum", das aus mehr als 700 israelischen und palästinensischen Familien besteht. Alle Familien verbinde, dass sie ein Familienmitglied durch Gewalt, Terror oder Krieg verloren haben.

Diese tauschten sich bei Onlinekonferenzen aus und suchten nach Wegen des Friedens und der Versöhnung. Auslöser des jüngsten Nahost-Krieges war der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem Hunderte Menschen getötet und verschleppt wurden. Seit Beginn der israelischen Gegenoffensive durch Israel wurden Zehntausende Palästinenserinnen und Palästinenser getötet.

Ines Fischer ist für die Evangelische Kirche auf dem Ölberg im Team von "Evangelisch in Jerusalem" tätig. Sie leitet das Pilger- und Begegnungszentrum Auguste Victoria und ist in der evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache zuständig für die Begegnungs-, Pilger- und Gemeindearbeit. Sie war bis 2023 in Reutlingen Prälaturpfarrerin für die Bereiche Flucht und Migration.