syawanuR rof hcsiärbeH

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Foto: Heiko Kuschel
Ach je. Vor dem Tätowieren hätte Mandzukic mal jemanden fragen sollen, der sich mit Hebräisch auskennt. Uns zum Beispiel.

Ach, mein guter alter Sportlehrer. Was hat er uns gejagt, getriezt, zu Höchstleistungen gezwungen, bis uns die Zunge zu den Kniekehlen raushing! Dass sein von uns – oder zumindest mir eher unsportlichem Menschen – gehasster Standardspruch „Was euch nicht umbringt, macht euch härter“ von niemand geringerem als Friedrich Nietzsche stammte, war mir bis heute nicht bewusst, obwohl ich doch ein humanistisches Gymnasium besuchte und kein Sportgymnasium. (Nun ja, ich war eher derjenige, der bei den Mannschaftswahlen immer als letzter ausgesucht wurde und dann aber z.B. beim Fußball in der Abwehr derjenigen Mannschaft stand, die fast ausschließlich vor dem gegnerischen Tor agierte – diese Form des Sports hat mich in der Tat nicht umgebracht, wohl aber auch nicht wirklich härter gemacht, mir allerdings manche schönen und erholsamen Sonnenbadminuten auf dem schulischen Fußballrasen beschert.)

Der Besuch eines humanistischen Gymnasiums hätte vielleicht auch dem Fußballer Mario Mandzukic von Atletico Madrid gutgetan. Möglicherweise hätte er dort neben griechischen Sprachkenntnissen auch ein bisschen Hebräisch abbekommen. Dass ein Sportler besagten Nietzsche-Spruch gut findet, muss wohl in den Genen liegen. Warum er ihn dann ausgerechnet in einer fremden Sprache und Schrift auf seinen Rücken tätowieren lassen muss, ist mir allerdings schleierhaft. Soll wohl humanistische Bildung suggerieren.

Ja ja, das Tätowieren. Was passieren da doch immer wieder für schöne Fehler, die sich leider meist sehr schwer wieder beseitigen lassen. Etwa das „Deutschand“, das sich ein eher im rechten politischen Spektrum einzuordnender Mensch auf den Nacken tätowieren ließ, vermutlich als ein Zeichen, dass er sich selbst für eine Schande für sein Land hält, oder so ähnlich.

Blöderweise hat auch – neben den üblichen Grammatikfehlern von Google Translate, die zu einem leicht falschen Satzbau führten – der Tätowierer von Mandzukic (schreibt man den so? Nicht dass mein Tätowierer morgen ... nein, ich lasse das lieber bleiben.) mangels eigener humanistischer Bildung noch einen ziemlich blöden Fehler gemacht: Hebräisch schreibt man nun mal von rechts nach links. Doch ach: Das sah das Textverarbeitungsprogramm des Tätowierers vermutlich nicht vor. So steht nun da gewissermaßen: reträh hcim thcam ,netöt uz hcim thcin saW.

Für's nächste Mal empfehle ich einen Bibelvers. Den kann man direkt aus der hebräischen Bibel abschreiben, zumindest wenn es aus dem Alten Testament stammt. Vielleicht irgendwas Siegreiches. Wie wäre es mit 2. Mose 32,18? .znaT mieb eiw ierhcseG eröh hci ,egalredeiN renie ieb eiw ierhcseG niek tsi se dnu geiS menie ieb eiw ierhcseG niek tsi sE

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