Senioren wollen Technik!

Senioren wollen Technik!

Liebe Lesegemeinde, packen Sie alles zusammen, was ich bisher über Tablets, Kindle im Gottesdienst und sonst was geschrieben habe. Es ist sowieso veraltet. Da versucht man als Pfarrer, zwar moderne Technik einzusetzen, sie aber durch eine schöne „Verpackung“ nicht so in der Vordergrund treten zu lassen, sondern sie mit einer edlen Lederhülle eher wie einen schönen Ordner aussehen zu lassen. Und die Senioren? Denen ist das egal. Die wollen WLAN und einen Server für ihre Kirchenlieder. Damit sie auf ihren Tablets endlich die Gesangbuchlieder größer zoomen können.

####LINKS####Die St. John's Church, Middleover, Grafschaft Derby, United Kingdom, hat es einfach gemacht. Ein WLAN war sowieso schon vorhanden, auch ein Laptop und ein Beamer – nun können die Gottesdienstbesucher sich den Inhalt des Beamers auch auf ihr eigenes Gerät streamen lassen. Wie das technisch umgesetzt wurde, welche verschiedenen Alternativen in Erwägung gezogen wurden: Das hat die Gemeinde sehr ausführlich auf ihrer Homepage dokumentiert. Auch der Hinweis auf Copyright-Fragen beim Streamen von Liedtexten usw. fehlt nicht. Sehr durchdacht, finde ich. Nachahmenswert.

Lapidarer Kommentar eines älteren, kirchlich engagierten Herrn aus meiner Region – übrigens via Facebook: „Warum sollen wir die neue Technik auch nicht nutzen? Ist doch ganz natürlich.“

Na dann. Mein nächstes Gottesdienstkonzept steht dann auf meinem Nexus 10. Hatte bisher noch etwas Bedenken, dass das im Gegensatz zum kleinen, schnuckeligen Kindle mit Lederhülle doch recht technisch aussehen könnte und die Leute ablenken könnte. Aber – warum eigentlich nicht? Ich bin gespannt. Ob mit oder ohne Technik: Einen gesegneten Gottesdienst! 

weitere Blogs

Imam Muhsin Hendricks am 2.9.2016 in Kapstadt
Muhis Hendricks war schwul, Person of Color und Imam. Im Februar 2025 ist er ermordet worden. Sein Vermächtnis geht weiter. Aber er wird weltweit betrauert und schmerzlich vermisst.
Spiritus-Blog mit Porträt von Birgit Mattausch
Das sage nicht ich - das sagt Ursula K. Le Guin.
Die Situation für queere Menschen hat sich weltweit verschlimmert. Auch in Europa haben wir es mit einer strukturellen und zunehmenden Queerfeindlichkeit zu tun. Die Kirchen dürfen hier nicht schweigen, fordert Christian Höller.