Liebe Katholiken, leider muss ich es heute öffentlich sagen: Katholischsein gefährdet die Gesundheit. Die Ärztezeitung weist in ihrer neuesten Ausgabe darauf hin: Keime lauern überall – aber eben ganz besonders in einer rein katholischen Einrichtung: Dem Weihwasser.
Für mich Evangelischen ist diese Sitte, sich mit einem Tropfen Wasser zu bekreuzigen, eher fremd. Aber es berührt mich, zu sehen, wie gläubige Katholiken mit großer Selbstverständlichkeit dieses kleine Ritual an der Kirchentür vollziehen. Immer ist es mir ein Hinweis darauf, was wir von unseren katholischen Schwestern und Brüdern noch lernen können. Vor allem eben das: Kleine Rituale, die das Leben durchziehen. Die völlig selbstverständlich und ohne groß nachzudenken den Glauben festigen.
Leider, leider: Wenn viele Menschen in dieses Weihwasser tappen, ist es anschließend nicht mehr so ganz hundertprozentig keimfrei. Für gesunde Menschen sicher kein Problem – doch in Krankenhauskapellen kann das tatsächlich zu einem gefährlichen Infektionsherd werden.
Was tun?
####LINKS####Der verantwortliche, moderne Hygienemanager (oder wie auch immer das in der Klinik heißt) wird auf jeden Fall die Weihwasserbecken der Klinik im Auge behalten: Bilden sich schon Bakterienkolonien? Fangen sie vielleicht schon an, erste Raumschiffe zu bauen und die nähere Umgebung zu erkunden? Das muss auf jeden Fall verhindert werden.
Nun – vielleicht kann man ja auch schon vorher eingreifen. Lassen Sie uns mal überlegen, was es für Möglichkeiten gibt: Eventuell könnte man statt Weihwasser Desinfektionsflüssigkeit segnen. Ob das theologisch verantwortbar wäre? Eine wirklich schwierige Frage. Ich meine das ernst. Wie wäre es stattdessen damit, das Wasser ständig auf einer Temperatur von 100 Grad Celsius zu halten? Ach nein, das wäre für die Finger sicher nicht so sehr gut.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, einen Weihwasserspender zu entwickeln, der nach jeder Benutzung neues Wasser bereitstellt. Oder Sie werden bei der Aufnahme ins Krankenhaus mal kurz evangelisch. Kann man ja hinterher auch wieder ändern. Wir wünschen in jedem Fall gute Besserung.