Dabb daa dabadadabb daaa... dabb daa dabadadaa...
Seit Tagen bekomme ich diesen Ohrwurm nicht mehr aus dem Kopf. Dabei bin ich auch noch selbst Schuld daran: Zu unserem ersten Twittergottesdienst am vergangenen Sonntag suchten Kollege Alexander Ebel und ich zwei passende Lieder, in denen es um das Thema „wir sind eine Gemeinschaft, wir achten auf die Schwachen“ ging. Wie praktisch, dass ich seit über zehn Jahren alle einmal eingescannten Lieder im immer gleichen Ordner auf meiner Festplatte abspeichere – und diesen Ordner auch immer wieder in neue Systeme mit rüberkopiere. Da hatten wir doch eine ordentliche Liedauswahl für diesen ziemlich spontan festgelegten Gottesdienst.
Bereits beim Buchstaben A blieben wir hängen: Aufstehn, aufeinander zugehn von Clemens Bittlinger. Na, was könnte besser passen als dieses Lied? Gut, es hat seine beste Zeit hinter sich, damals, in der Version von Sven Schuhmacher, als es sogar in den Charts war. Wann? Vor zehn Jahren? Oder ist es noch länger her? Eigentlich kann ich's nicht mehr hören, dieses Lied. Ganz ehrlich. Aber in einer Gruppe, deren kirchenmusikalische Verwurzelung uns völlig unbekannt ist, ist es möglicherweise keine schlechte Idee, ein Lied zu wählen, das zumindest schon mal in den Charts war. Auch wenn man's schon lange nicht mehr gehört hat.
Das zweite Lied, das wir wählten, war dann sowieso ein völlig unbekanntes: „Der Müden Kraft“ von Eugen Eckert. Wunderschön, finde ich, sowohl von Text als auch Melodie. Weiter als bis D haben wir dann gar nicht mehr ernsthaft gesucht.
So begann also unser Twittergottesdienst mit Gitarre und Akkordeon und dem Lied: „Aufstehn, aufeinander zugehn.“ Schwungvoll, fröhlich. Etliche haben, glaube ich, sogar mitgesungen.
Definitiv unterschätzt haben wir aber wohl den Ohrwurmcharakter dieses Songs. Mir ging das Lied den ganzen Tag durch den Kopf. Und noch zwei Tage später schrieb @sinahar auf Twitter: „Noch jemand ohne morgentlichen Ohrwurm? Aufstehn, aufeinander zugehen... #kir20bc“
Ab diesem Tweet war es sinnlos, sich noch irgendwelche anderen Lieder in den Kopf setzen zu wollen. Jedenfalls, wenn man die Tweets der anderen Barcamp-Teilnehmer/innen verfolgte. Irgendwie geisterte dieser Liedtitel seitdem immer weiter durch Twitter und Facebook. Ja, sogar der Wunsch wurde geäußert, es zum offiziellen Barcamp-Lied zu erheben!
Eigentlich mag ich das Lied ja gar nicht so gern. Aber ich muss zugeben: Es hat Schwung. Es bleibt hängen. Es geht nicht mehr aus dem Kopf. Selbst mit den üblichen „Hausmitteln“ (Ritter Rost, Pippi Langstrumpf, Beatles...) erzielte ich kaum Erfolge, allerspätestens nach dem nächsten Tweet eines Barcamp-Teilnehmers war es sowieso wieder da.
So werde ich wohl nun noch ein paar Tage damit leben müssen. Tja, so ist das bei uns Pfarrern manchmal: Was für uns schon uralte Kamellen sind, das kann andere, die es zum ersten Mal (oder zum ersten Mal nach langer Zeit) hören, völlig begeistern. Dann freut es mich auch wieder, denn diese Begeisterung, diese Freude, die möchte ich ja vermitteln. Dann singe ich's auch gerne, mache begeistert mit, lasse mich wieder mit anstecken. Also dann, bis zum nächsten Barcamp...
Nächstes Mal erzähle ich Ihnen in dieser Reihe dann von „Herr deine Liebe“. Oder Laudato sii. Oder so.