Kirche in der City

Kirche in der City
Über 100 Menschen kommen in diesen Tagen in Köln zusammen: Mitglieder des ökumenischen Netzwerks Citykirchenprojekte. Sie repräsentieren mittlerweile 74 kirchliche Einrichtungen in der Innenstadt. Von Linz bis Kiel, von Aachen bis Berlin: Überall gibt es unterschiedliche Projekte mit ähnlichen Bezeichnungen. Citypastoral, so heißt es im katholischen Bereich. Citykirche meist im evangelischen. Viele kreative Namen gibt es vor Ort: Kirchenfenster, Domforum, Offene Tür, Tür 8 – alles mögliche. Und das zeigt auch schon, wie bunt dieses Feld ist: Die Citykirchenarbeit. Kirche in der Innenstadt: Das ist bunt, kreativ, vielfältig, auf jeden Fall aber kommunikativ. „Sie sind die Speerspitze der Innovativen“, so sagte Präses Nikolaus Schneider in seinem Grußwort zu den Anwesenden. Auch Joachim Kardinal Meisner, der Kölner Erzbischof, drückte seine Wertschätzung für diese Arbeit aus.Citykirche – was ist das eigentlich? Vermutlich gibt es dazu ungefähr so viele Konzepte, wie es Einrichtungen gibt. Nicht nur die Städte sind ja unterschiedlich, auch die räumlichen Gegebenheiten. Die einen haben eine schöne, alte Kirche in der Innenstadt, die von vielen Touristen besucht wird. Manche betreiben ein Café mit Gesprächsangebot. Woanders ist das Ganze eher eine Art kirchliche „tourist information“. Wieder andere entwickeln Kunstprojekte oder engagieren sich für die Obdachlosen und Armen. Oder sie haben ein kleines Lädchen in einer U-Bahn-Passage oder neben einem großen Einkaufszentrum. Kirche in der Innenstadt: Das ist Vielfalt, Buntheit, Kreativitität – und überall auch Ökumene. Ja, das muss man der katholischen Kirche übrigens lassen: Sie ist in diesem Netzwerk überproportional vertreten. Die katholische Kirche hat viel früher erkannt, wie wichtig es ist, hier mit neuen und kreativen Angeboten präsent zu sein – evangelische Strukturen sind da oft doch sehr stark auf die Ortsgemeinden zugeschnitten, da ist für Citykirchenarbeit manchmal weniger Platz.Aber völlig egal, ob es eine halbe Stelle mit einem sehr beschränkten Budget ist oder ein riesiges Café mit Beratungsstelle wie das Domforum am Kölner Dom: Überall geht es um Kommunikation. Gespräche finden statt. Menschen treffen auf Menschen. Sie reden vom Leben und vom Glauben. Die Besucher treffen, wenn es gut geht, vielleicht auch auf Gott – begegnen ihrem eigenen Glauben, ihren Zweifeln, ihren Hoffnungen.Dafür wollen wir Citykirchenarbeiter, zu denen ich ja auch gehöre, da sein. „Mensch – Stadt – Gott“, so ist unsere Tagung überschrieben. Und ich finde: Das bringt es auf den Punkt. Diese drei, sie gehören zusammen. Dafür braucht es neue Wege. Die wollen wir finden und gehen. Kreativ, gemeinsam, aber auch im Vertrauen auf Gott.Und wenn Sie mal in der Innenstadt sind: Schauen Sie doch mal vorbei! Vielleicht ist auch in Ihrer Stadt Kirche schon kreativ und hoffnungsfroh vor Ort.

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