Zitronenkerne im Herz

Zitronenkerne im Herz
Im Museum der bildenden Künste in Leipzig ist noch bis 7.7.2019 die Ausstellung "PEACE is POWER" zu sehen - mit Arbeiten von Yoko Ono. Dort hat Birgit Mattausch diesen kleinen Text für SPIRITUS geschrieben.

Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten.

In Leipzig hat Yoko Ono, die Wunderbare, einen Raum vollgestellt mit 100 Särgen aus einfachen Holzbrettern. So ähnliche bekommen in Deutschland die, die sich fast keine Zuzahlungen leisten können für ihr Begräbnis. Und diese Art wird auch verwendet bei Naturkatastrophen, Schiffsunglücken und im Krieg.

Die Särge stehen in Gruppen und einzeln, größere, kleinere. Dort, wo das Herz der Toten wohl wäre, haben sie eine quadratische Öffnung. Aus jeder wächst ein kleiner Baum. Oliven, Zitronen, Jasmin, Pomeranze. Alles riecht nach ihnen. Ein Garten. Vom Tonband: Vogelstimmen, Grillen.

Weit oben eine Decke aus Milchglas, darüber der Himmel.

Als Jesus auferstanden war, erkannte ihn Maria Magdalena erst nicht. Dabei war er ihr bester Freund gewesen. Sie hielt ihn für den Gärtner.

Womöglich hatte er den Toten Zitronenkerne ins Herz gesät und Jasmin. Womöglich rochen seine Hände danach. Nach dem, was kommt, wenn alles zu Ende ist.

 

Wochenaufgabe:

Kaufe Zitronen.

Trinke ihren Saft.

Säe ihre Kerne an einen Ort, an dem Gott gebraucht wird (es kann auch dein eigenes Herz sein).

Gieße sie regelmäßig.

Sage dabei: "Jesus Christus spricht: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt."

weitere Blogs

Altar mit dekoriert in Regenbogen-Farben
Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Interview mit Lol aus Mainz geführt. Lol ist christlich, gläubig und non-binär. Nicht für alle christlichen Kreise passt das gut zusammen.
Weihnachtsbaum Emil beim Abtransport für Kasseler Weihnachtsmarkt
In Kassel war der Weihnachtsbaum zu dick für den Transport
Manche halten sie einfach für Drag Queens, doch die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz sind eine nicht-religiöse Ordensgemeinschaft mit sehr klarem Auftrag. Einblicke aus dem Ordensalltag von Sr. Magdalena.