Ihre Fragen, unsere Antworten - Folge 38: Sind Terrorwarnungen jetzt normal?

Ihre Fragen, unsere Antworten - Folge 38: Sind Terrorwarnungen jetzt normal?
2016 beginnt mit einer Terrorwarnung. Ist das das neue Normal?

Liebe evangelisch.de-Nutzerinnen und -Nutzer,

in der Silvesternacht gab es Terroralarm in München. Eine offenbar konkrete, aber für die Öffentlichkeit trotzdem nebulöse Warnung vor einer Handvoll Verdächtigen, "vermutlich aus Irak und Syrien", legt den Hauptbahnhof und den Bahnhof in München-Pasing lahm. Außerdem beginnt das Jahr für Deutschland mit einem großen Schrecken, weil die Terrorwarnung auf den großen überregionalen Nachrichtenportalen natürlich Schlagzeilen macht.

Nun kann man mit einem gewissen Vertrauen in die Sicherheitsbehörden sagen: Ok, da wird wohl eine sogenannte "Gefährdungslage" gewesen sein. Auf der anderen Seite reichen aber heutzutage auch zehn E-Mails und ein paar Anrufe bei den falschen Leuten dafür aus, dass die Geheimdienste solche Drohungen ernst nehmen. Denn den Berichten zufolge kamen zwar konkrete Hinweise aus den USA und Frankreich, aber in München lösten sich diese Spuren in Luft auf.

Ich habe keine Zweifel daran, dass ein Anschlag wie in Paris auch in Deutschland passieren kann. Ich habe aber große Zweifel, dass irgendjemand außer den Tätern vorher weiß, wann und wo. Aber damit Terror erfolgreich ist, muss ja gar nichts passieren - es reicht schon, dass die bisher unentdeckten Terroristen von München bereits jetzt zwei Bahnhöfe gesperrt haben und mehrere Hundert Polizisten in Aktion versetzt haben.

Denn Terrorismus ist schließlich nichts anderes als das Verbreiten von Angst! Wenn wir uns das immer wieder ins Gedächtnis rufen, können wir auch immer wieder antworten: "Fürchtet euch nicht". Vor Ereignissen, die immer wieder passieren, verlieren Menschen außerdem ohnehin irgendwann die Angst. Das gilt auch für Warnungen und Evakuierungen wie die in München. Wenn die Warnungen zunehmen, ist eine gewisse Abstumpfung normal. Nur vor dem Leid, das echte Anschläge bringen, dürfen wir nicht abstumpfen.

Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Start ins neue Jahr!


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