"Never work with animals or children" soll der Schauspieler W.C. Fields einmal gesagt haben, denn beide, Tiere und Kinder, tun nie das, was sie sollen. Ich kann das bestätigen, jedenfalls für einen Teil der Fauna in unserem Garten.
Trotz unserer Bemühungen, für jeden potenziellen Besucher eine angenehme Umgebung zu schaffen, sind einige frühere Bewohner auffallend abwesend: Schmetterlinge, Marienkäfer und Frösche haben sich offenbar entschlossen, unseren Garten in diesem Jahr zu meiden. Trotz unsererseits geduldeter Brennesseln, ganzen Trauben von Läusen an den Rosen und feuchten Ecken unter den Büschen wollen sie sich einfach nicht einstellen.
Reichlich vorhanden sind dagegen Vögel: Die Stare durchlöchern den Rasen, die Amseln scharren die Erde aus den Blumentöpfen, die Spatzen knicken die Triebe der Clematis ab und die Ringeltauben walzen alles platt, was im Beet steht.
Nach mehrwöchiger Abwesenheit ist auch der Igel zurück. Jeden Abend kommt er, um aus dem bereitgestellten Schälchen Wasser zu trinken und das Igelfutter zu verputzen. Wir sind aber nicht sicher, wo er zur Zeit wohnt. In dem extra für ihn gebauten Igelhaus jedenfalls nicht. In das sind nämlich die Hummeln eingezogen. Ich finde ja, dass für sie eigentlich ausreichend andere schöne Plätze zum Nestbau zur Verfügung stehen und das Igelhaus etwas überdimensioniert ist für gerade mal haselnussgroße bumble bees. Aber was weiß ich schon, ich bin ja keine Hummel.
Lediglich auf die Stieglitze ist (zur Zeit) Verlass, sie verhalten sich nach Drehbuch: Die Flockenblumen, die wir gepflanzt haben, um den Hummeln Nektar und den Vögeln Samen anzubieten, stehen hoch im Kurs. Mehrmals täglich kommt eine kleine Gruppe von sechs bis acht der farbenfrohen Finken und rupft die langsam verblühenden Blütenköpfe auseinander. Das macht zwar die Vögel froh, das Beet aber nicht unbedingt schöner.
Aber egal. Hier macht ja sowieso jeder, was er will. Und wahrscheinlich ist das auch gut so.
Hier macht jeder, was er will
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