Nach der Blüte ist vor der Blüte

Nach der Blüte ist vor der Blüte

Nicht nur die Rosen, auch viele andere Pflanzen haben im Juni ihren Zenit überschritten, die Blüten verwelken, trockenen aus, fallen ab. Manche von ihnen werden noch einmal austreiben, andere möchten ihre Samen ausstreuen, bevor sie eingehen. Entsprechend unterschiedlich sollten die Pflanzen nach der Blüte behandelt werden –die einen brauchen einen Rückschnitt, andere sollten in Ruhe gelb werden dürfen, um Kraft fürs nächste Jahr zu sammeln (gilt zum Beispiel für alle Zwiebelpflanzen). Hier noch einige Tipps für den Umgang mit ein paar der verbreitetsten Gartenpflanzen:

  • Clematis: Verblühte Blüten abschneiden, das regt die Bildung weiterer Blüten an
  • Bellis: Solange neue Blüten produziert werden, die verwelkten abschneiden, um Neuaustrieb anzuregen. Wenn keinen neuen Blüten mehr kommen, kann die ganze Pflanze entfernt werden, denn Bellis sind einjährig.
  • Mohnblumen: Wenn Sie möchten, dass die Pflanze ihre Samen aussät, die Pflanze stehen lassen (die Samenkapseln sind durchaus dekorativ), bis die Samenkapseln reif sind und sich öffnen. Die Aussaat übernimmt dann der Wind. Wenn Sie selbst kontrollieren möchten, wo im nächsten Jahr der Mohn wachsen soll, die Stiele mit den Samenkapseln kurz vor dem Öffnen abschneiden und kopfüber über Zeitungspapier aufhängen, so können die kleinen Samenkörner aufgefangen und von Hand ausgebracht werden. Samen kühl und dunkel lagern, z.B. in einer alten Filmdose (mit Luftlöchern versehen). Wenn keine Aussaat gewünscht ist, direkt nach dem Blühen die Pflanze samt Wurzelstock entfernen.
  • Fingerhut / Digitalis: Wie bei den Mohnblumen –Wer auf viele neue Fingerhüte im nächsten Jahr hofft, sollte die Samenkapseln reifen und sie dann entweder auf natürlichem Weg ausstreuen lassen, oder sie auffangen und kontrolliert ausbringen. Wer keinen Nachwuchs möchte, kann den Blütenstengel nach der Blüte bis zu den Seitenaustrieben abschneiden. Wenn auch diese verblüht sind, kann die ganze Pflanze mit Wurzeln entfernt werden (sie stirbt nach der Aussaat sowieso ab). Achtung: Fingerhüte sind zweijährige Pflanzen, d.h., wenn sie im nächsten Jahr blühen sollen, müssen sie noch vor dem Winter ausgesät werden, nicht erst im Frühjahr.
  • Tränendes Herz: Nach der Blüte wird die Pflanze etwas unansehnlich. Trotzdem sollte man sie in Ruhe gelb werden lassen, denn auf diese Weise sammelt sie Kraft fürs nächste Jahr. Erst wenn alle Stengel und Blätter ganz vertrocknet sind, sollte sie zurückgeschitten werden –auf dass im nächsten Frühjahr eine größere und kräftigere Pflanze austreibe.
  • Lavendel: Nach dem Blühen die Blütenstände abschneiden, und, falls gewünscht, die Blattspitzen schneiden und den Stock so in Form bringen, aber nicht ins alte Holz schneiden. Mit Glück gibt es eine zweite Blüte. Nach dieser nur die Blütentriebe entfernen, nicht die Pflanze trimmen.
  • Rittersporn: Gelbe bzw. trockene Blätter entfernen. Direkt nach der Blüte den Blütenstamm abschneiden, aber nicht bis zum Boden, sondern unter der Blütenrispe. Mit Glück treibt der Stock noch einmal neue Blüten aus, die dann etwas kleiner ausfallen. Wenn Samen gewünscht sind, behandeln wie Mohn und Digitalis. Erst im Herbst dann ganz runterschneiden.
  • Akelei: Direkt nach dem Blühen entweder die Blütenstengel abschneiden und darauf hoffen, dass ein Neuaustrieb erfolgt. Oder die Samenkapseln reifen lassen und die Samen entweder sich selbst aussäen lassen oder auffangen und kontrolliert ausbringen (s. Mohn).
  • Veronica, Margeriten, Sonnenhut / Echinacea: Verblühte Blüten abschneiden, um Neuaustrieb zu stimulieren.
  • Hortensien: Die verblühten Blütenstöcke können drangelassen werden, sie sehen oft auch im verwelkten Zustand attraktiv aus. Erst im nächsten Frühjahr ganz zurückschneiden.
     

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