Diakonie warnt vor "autoritärem" Frauenbild

Klassische Statue der Venus de Milo in vielen Perspektiven vor modernem Hintergrund
Getty Images/iStockphoto/bashta
Die Büste der Venus von Milo spiegelt das Ideal des Frauenbildes in der Antike.
Zum Internationalen Frauentag
Diakonie warnt vor "autoritärem" Frauenbild
Die Diakonie hat anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März) mehr Bemühungen für Gleichberechtigung gefordert und vor einem Zurückfallen in traditionelle Frauenbilder gewarnt.

Für die neue Bundesregierung blieben die Gleichstellung von Frauen und das Aufbrechen von Rollenstereotypen zentrale politische Aufgaben, erklärte Bundesvorständin Elke Ronneberger am Freitag in Berlin. Dazu gehörten Gesetzesvorhaben zur Pflege- und Sorgearbeit, Reformen in der Steuergesetzgebung, der Ausbau von Betreuungsplätzen sowie die konsequente Umsetzung von Equal Pay, sagte sie.

Es sei zu beobachten, dass rechtsautoritäre politische Kräfte immer vehementer ein traditionelles Familien- und Frauenbild propagierten. "Dieses geht einher mit ökonomischer Abhängigkeit vom Partner, der Übernahme von Sorgearbeit für Kinder und Angehörige und dem Rückzug ins Private", sagte Ronneberger. Eine wirklich selbstbestimmte Lebensführung basiere jedoch auf "echten Wahlmöglichkeiten durch ökonomische Unabhängigkeit und gute schulische und berufliche Qualifikation", sagte sie.

Die für Sozialpolitik zuständige Vorständin des evangelischen Wohlfahrtsverbands verwies in ihrem Appell zum Frauentag auf die nach wie vor bestehende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen, die höhere Belastung von Frauen bei häuslicher Sorgearbeit und den geringeren Anteil von Frauen in Schlüsselpositionen wie etwa im Bundestag. Die Diakonie erklärte, sie blicke dabei auch selbstkritisch auf den eigenen Verband.

Während die überwiegende Mehrheit der Mitarbeitenden in diakonischen Einrichtungen Frauen sind, sind nach Angaben der Diakonie in den obersten Führungsebene nur 31 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt. Eine 2024 beschlossene Satzungsänderung soll dafür sorgen, dass die Entscheidungsgremien künftig mindestens zur Hälfte mit Frauen besetzt sind.