Ein kleines Mädchen im „schicken“ (OK, über Geschmack lässt sich streiten) weißen Kleid am Altar, die Mama daneben. Vermutlich Erstkommunion oder so was. Der katholische Priester hebt die Hand zum persönlichen Segen. Allerdings – was macht der da eigentlich? Gut, ich habe manchmal auch nur eine Hand frei, aber viel lieber segne ich mit beiden Händen und halte sie ganz deutlich über den Kopf der zu segnenden Personen. Bei dem Kollegen jedoch wirkt es eher entweder wie eine Abwehrhaltung oder als meinte er, aus einer Handfläche würde ein Segensstrahl entweichen und das Mädchen treffen.
Nun, der jungen Dame ist im Gegensatz zu uns, die wir von solchen Situationen vorgeprägt sind, völlig klar, was der seltsam gekleidete Mann da will: Sie schlägt ein! High Five mit dem Priester!
Der wiederum ist nun ein wenig unsicher, verkneift sich ein Lachen, hält dazu die andere Hand (die er halt doch auch frei hätte) vor den Mund und spricht vermutlich seinen Segen zu Ende. Die Mutter weiß auch nicht so recht, was sie nun tun soll, hält den Arm des Kindes fest, das nun enttäuscht zur Seite schaut und den Rest des Segens gar nicht mehr so richtig mitzubekommen scheint.
Ach, was hätten wir für Möglichkeiten, wenn wir nicht steif an unseren Traditionen hingen! High Five mit Gott! Das ist doch die kindgerechte Segenshandlung schlechthin! Keine Ahnung, ob ich so geistesgegenwärtig gewesen wäre, gleich darauf einzugehen, ich hoffe schon. Von diesem kleinen Mädchen können wir echt noch was lernen. Oder wie Jesus es sagte: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.
Das Video dazu schickte mir übrigens @sacarsten auf Twitter. Vielen Dank dafür!