Ach, das Erzgebirge. Was haben wir den fleißigen Holzarbeiterinnen und Arbeitern von dort nicht alles zu verdanken. Eine ganze Weihnachtswelt ergießt sich aus dieser Gegend über die Welt. Schwibbögen, Nussknacker, Weihnachtspyramiden, Spieldosen und und und. Mit dabei: Die Räuchermännchen. Holzfiguren, in denen eine Räucherkerze vor sich hin kokelt, und die den Rauch dann malerisch durch eine Pfeife oder eine andere Öffnung auslassen.
Auf der Homepage der Dregeno, der Genossenschaft der Drechsler, Bildhauer, Holz- und Spielwarenhersteller, stießen wir nun auf ein besonders interessantes Exemplar: Eine Räucherpfarrerin. Ah ja. Ich dachte, die Pfarrerinnen und Pfarrer hätten an Weihnachten anderes zu tun als vor sich hin zu räuchern. Oder soll das ein Symbol dafür sein, dass bei unseren Predigten oft nur heiße Luft rauskommt? Oder dafür, dass wir manchmal die Sicht ein wenig vernebeln? So genau wissen wir das leider auch nicht. Völlig irritiert sind wir aber wegen der Anmerkung zu dieser Holzfigur: „Räuchert aus einer Öffnung im Mantel“. Es wird leider nicht weiter ausgeführt, wo sich diese Öffnung befindet. So bleiben wir auf Vermutungen angewiesen. Eine aus dem Mantel räuchernde Pfarrerin ohne Abgassonderuntersuchung – wenn das mal nicht echt erzgebirgisch weihnachtliche Stimmung verbreitet. Hust.
Doch vielleicht soll das Ganze ja eine Anspielung auf die Heiligen Drei Könige sein? Auch diese brachten ja Räucherzeug mit. Gold, Weihrauch und Myrrhe. Also, Gold war nicht das Räucherzeug, nur mal so als Tipp. Aber so ein Loch im Bauch, äh, im Mantel, kann auch nicht so ganz gesund sein.
Ob mit Rauch oder ohne: wir wünschen frohe Weihnachten!