Die letzte Reise: Natürlich elektrisch!

Die letzte Reise: Natürlich elektrisch!
Auch Beerdigungsinstitute stellen um: Leichenwagen von Tesla!

Es ist ein schwieriges Thema: Wie gestalten wir den Abschied von einem geliebten Menschen möglichst würdevoll und ernst? Ich selbst habe es als Pfarrer oft erlebt, insbesondere bei Trauerfeiern, bei denen der Sarg anschließend zum Krematorium gefahren wurde. Ziemlich seltsame Situation: Alle stehen um den Leichenwagen, ich spreche ein letztes Segenswort. Dann: Klappe zu, der Dieselmotor fängt an zu röhren und das Auto fährt davon. Anderswo muss ein Leichenwagen längere Strecken im Schritttempo vor der Trauergemeinde herfahren, die nach und nach von den Abgasen immer benebelter wird.

Was liegt da näher als ein Elektroauto? Der schwäbische Karosseriebauer Binz hat die Lösung. Und wenn schon, dann gleich richtig: Natürlich muss es ein Tesla Model S sein, der hier aufwendig zum Fahrzeug für die letzte Reise aufgewertet wird. Dazu wird ein extra Mittelstück eingefügt, das Heck komplett umgebaut, das Dach höher gelegt. Perfekt auf die Bedürfnisse von Bestattern abgestimmt: Fächer für Unterlagen, eine pietätvoll ausgelegte LED-Innenraumbeleuchtung, verdunkelbare Seitenfenster – an alles ist gedacht. Aber das Beste ist der „Schleichmodus“, der das Fahrzeug völlig laut- und abgaslos der Trauergemeinde voranfahren lässt.

Das Ganze ist natürlich alles andere als billig. Dennoch haben viele Bestatter großes Interesse. Insbesondere in den großen Städten treibt sie die Sorge um, in Zukunft mit ihren Dieselfahrzeugen nicht mehr fahren zu dürfen. Na ja, und Stil hat dieses Fahrzeug auf jeden Fall. Auch das ist für viele Familien ein Argument, denn der/die Verstorbene soll es nochmal richtig schön haben auf diesem letzten Weg. Da kommt so ein oller VW-Bus mit Dieselmotor sicher nicht mit.

https://www.welt.de/motor/modelle/article170922760/In-diesem-Tesla-hat-es-keiner-eilig.html

https://ngin-mobility.com/artikel/tesla-hacks-cabrio-leichenwagen-brennstoffzelle/

weitere Blogs

G*tt ist Körper geworden. Was für eine Gedanke! Birgit Mattausch geht ihm nach.
Heute erscheint der sechste und vorerst letzte Beitrag unserer Themenreihe Polyamorie. Katharina Payk fragt: Wo kommt Polyamorie im Kontext von Kirche und Pfarrgemeinde vor?
Wenn man beim Krippenspiel improvisieren muss, kann man bisweilen mit ganz elementaren Fragen konfrontiert werden...