Martin Luther ist ausverkauft
Die „Lutherrose“ ist derzeit nicht so leicht zu bekommen. Wir finden das sympathisch.
Ja ja, Lutherjubiläumsjahresdevotionalienirrsinn und so. Als aktive und regelmäßige Leser/innen dieses Blogs konnten Sie mit verfolgen, wie uns nach und nach sogar der Sarkasmus und die Ironie ausgingen ob der großen Flut von lutherisierten Verkaufsobjekten.
Bei der Recherche nach weiteren Luthereien stießen wir vor einiger Zeit auf eine geradezu katastrophale Meldung: Luther ist ausverkauft! Genauer gesagt: Die Rose Dr. Martin Luther, also nicht die Lutherrose, die Luther als Wappen führte, sondern eine moderne weiße Strauchrose des Rosenhof Schultheis in Steinfurth (Bad Nauheim).
Ein
Artikel der „Evangelischen Zeitung“ bereits aus dem Jahr 2015 berichtet, die Rose habe bereits seit vielen Jahren im Online-Shop vor sich hin geschlummert. Wie sie zu dem Namen kam, wisse heute niemand mehr – jedenfalls hat es ausnahmsweise mal nichts mit dem Lutherjubiläum zu tun, oder jedenfalls nicht mit dem aktuellen. Im Gegenteil: Der Rosenhof hatte seine eigene Züchtung offensichtlich mehr oder weniger vergessen und wunderte sich über die plötzlich ansteigenden Bestellungen. Nun ist die Rose ausverkauft – die Nachzüchtung dauert offensichtlich länger als das Lutherjubiläumsjahr. Jedenfalls ist sie auch heute nicht lieferbar. Auch die dazu passende Rose
„Katharina von Bora“ ist leider vergriffen. Aber falls Sie in ein paar Jahren mal ein Lutherröschen pflanzen wollen, wissen Sie jetzt, wo Sie es kriegen können. Vielleicht 2022, zum 500. Jahrestag der lutherschen Rückkehr nach Wittenberg? Spätestens 2025, zum 500. Hochzeitstag von Martin Luther und Katharina von Bora, sollten dann hoffentlich genügend Exemplare beider Arten zur Verfügung stehen.
Wir jedenfalls finden es außerordentlich entspannend und sympathisch, dass hier mit Luther mal nicht das große Geschäft gemacht wird. Und wünschen dem Rosenhof gerade deshalb gute Geschäfte.