Ein Musical als Predigt: Sister Act

Ein Musical als Predigt: Sister Act

Ja, ja, wir Christen haben so unser Problem damit erlöst auszusehen. Das Bonmot von Nietzsche, er würde den Christen das Erlöst-Sein abnehmen wenn sie etwas erlöster aussehen würden ist immer noch treffend. Von der Freude der Frohen Botschaft ist im Alltag selten irgendwas zu sehen und zu erleben - und die Gottesdienste gleichen oft eher einem Nachsitzen für die Sünden, die man von Montag bis Samstag gesammelt hat. Nun kann nicht jeder Tag ein Kirchentag sein - obwohl man ihn ja jeden Tag für sich selbst inszenieren könnte. Ab und an ist es deswegen gut, dass es Filme wie "Sister Act" gibt. Oder das Musical. Ab Dezember in Oberhausen - und ja, ich bin jetzt schon kribbelig und will - unbedingt - KARTEN HABEN...

Das hat einerseits mit der tollen Handlung zu tun - ja, natürlich ist die oberflächlich: Sängerin flieht weil sie Zeugin eines Verbrechens wurde in ein Kloster und schafft es dort den Kirchenchor zu revolutionieren und am Ende wird dann alles gut. Na und? Dafür macht der Film unheimlich gute Laune. Und respektiert dabei sogar die christlichen Grundwerte. Whoopie Goldberg ist eine super Besetzung für die Hauptrolle und das Finale ist immer einfach super. (Ja, ich liebe den Film. Warum fragt ihr?  ;-))

Andererseits hat Alan Menken mal wieder zugeschlagen - der Soundtrack des Musicals, dank Spotify schon mal vorgehört - ist voller Energie, macht Spaß und ist einfach gut gemacht. Ich weiß jetzt nicht wie das Ganze auf der Bühne wirken wird, aber Oberhausen hat ja genug Platz - ähm - ein ganzes Theater. Was das Musical vom Film unterscheidet? Zum Einen sind es natürlich neue Songs, man kann ja mit dem Filmsoundtrack nicht viel Zeit füllen. Andererseits unterstreicht das Musical die Botschaft, dass der Glauben durchaus Spaß machen kann. Auch wenn zu Beginn die Oberin deutlich das ausspricht, was mancherorts heutzutage wohl noch verinnerlicht ist: "Da draußen - böse, hier drinnen - gut." (Ich fühle ich da an Social Media erinnert, aber das ist natürlich nur meine Weltsicht. :-))

Vielleicht könnten wir, die wir an Jesus Christus glauben, auch mal bewußter vertreten, dass der Glaube eine fröhliche Botschaft ist. Nein, es geht darüber hinaus noch: Das Evangelium ist eine Frohe Botschaft. Kaum zu glauben, oder?

weitere Blogs

Altar mit dekoriert in Regenbogen-Farben
Für diesen Blogbeitrag habe ich ein Interview mit Lol aus Mainz geführt. Lol ist christlich, gläubig und non-binär. Nicht für alle christlichen Kreise passt das gut zusammen.
Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten. Heute: mein Glaube in diesem November
Martinstag ist ein schöner Feiertag: die bunten Lichter im Novembergrau, die Martinsmänner, die Geschichte vom geteilten Mantel.... aber man kann noch viel mehr tun, als dieser Bischof von Tours.