Frankfurt Airport. Eine der größten Verkehrsdrehscheiben Europas. 53 Millionen Fluggäste im Jahr. Ein internationales Gewirr von Menschen. Alle möglichen Sprachen hört man hier. Ganz verschiedene Lebensstile, Überzeugungen, Geschichten, auch Religionen treffen hier aufeinander. Faszinierend finde ich so etwas – noch viel mehr als die ganze Technik und was man sonst eben so in einem Flughafen erlebt.
Der Frankfurter Flughafen hat dem Rechnung getragen – und Gebetsstätten für die verschiedensten Religionen eingerichtet. Was für ein Schild. Ein bisschen erinnert es mich an die Schilder von Arztpraxen: „alle Kassen“ - vielleicht hätte man einfach schreiben können: „Gebetsraum – alle Religionen“? (Nun gut, einige Religionen fehlen ja noch, aber was nicht ist, kann ja noch werden...)
Ich finde es bemerkenswert, wie hier alle diese Religionen gleichberechtigt nebeneinander existieren. Jede und jeder kann hier zur Ruhe kommen, seine religiöse Überzeugung ausleben – in friedlicher Koexistenz. Keine religiösen Streitigkeiten. Keine gegenseitigen Verdammungen. Nebeneinander – und vielleicht manchmal auch miteinander.
Das heißt ja nicht, dass man sich gar nicht mehr über Religion austauscht und die eigene Position und Überzeugung zurückstellt, sondern eher im Gegenteil: Wo jeder ohne Angst vor Repressalien seiner Religion nachgehen kann, kann eine offene und einladende Umgebung entstehen, in der wir von- und miteinander lernen können. In der wir von unseren tiefsten Überzeugungen und religiösen Gefühlen denen erzählen können, die einen ganz anderen Hintergrund haben. Der Frankfurter Airport als ein Vorbild für die Welt. Das wünsche ich mir.