Vergesst sie nicht!

GEISTVOLL IN DIE WOCHE
Vergesst sie nicht!
Im Nahostkrieg gibt es viele unschuldige Opfer. Auf allen Seiten. Und jedes ist zu betrauern. Einige Opfer jedoch drohen derzeit in Vergessenheit zu geraten, weil sie nur noch als Verhandlungsmasse in den Nachrichten auftauchen... -Das sind die Geiseln, mit deren Verschleppung am 7.Oktober 2023 das ganze Unglück begann...

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45 Wochen, 3 Tage

10 Monate, 13 Tage

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so lange schon sind etwa 115 Menschen in Geiselhaft bei der Hamas. Sie sind zwischen einem und sechsundachtzig Jahren alt ...- sofern sie noch leben, was niemand genau weiß. Sie sind Söhne, Töchter, Väter, Mütter, Enkel, Großeltern, Neffen und Nichten, Freunde von - mittlerweile - uns allen ... - die ganze jüdische Familie weltweit wartet auf ihre Rückkehr. Wir kennen ihre Namen, wir kennen ihre Gesichter und Geschichten ... uns fehlen Kfir und Amiram, Ariel, Hersh, Omer, Naama, Karina, Matan, Yosel, Schlomo, Ofra, Eden, Arbel, usw... Die Hamas meldet immer wieder mal, dass sie Geiseln getötet hat. Aber niemand weiß wen und ob überhaupt ...

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So lange schon wird die Lücke täglich größer und bedrohlicher. Ein Schmerz, der mit jeder neuen Sekunde einen weiteren Schlag erfährt. 

Die Ungewissheit, was mit den Verschleppten ist, ist eigentlich nicht aushaltbar. Letzte Woche gab es erste medizinische Berichte über den Zustand der Geiseln, die das Glück hatten, inzwischen frei zu sein. Der Bericht ist mehr als niederschmetternd. Von Nahrungs- und Wassermangel über Psychoterror, Isolation und Einschüchterung ist dabei die Rede. Alle leiden noch immer unter Albträumen. Erst nach langer Zeit trauen sich die Kinder, die in der Gefangenschaft nur im Flüsterton sprechen durften, wieder in normaler Lautstärke zu sprechen ... 

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versuchen Menschen wie Rachel Goldberg-Polin, die Mutter des entführten Hersh Goldberg-Polin, (הרש גולדברג-פולין) an ihren Sohn zu erinnern. Täglich postet sie ein update in den sozialen Netzwerken. Anfangs sprach sie täglich einen Psalm. Als sie die 150 Psalmen durch hatte, begann sie vorne und mittlerweile hat sie ein neues System die Psalmen zu lesen.... Sie gehören zu den wenigen, die immerhin einmal zwischendurch ein Lebenszeichen von ihrem Sohn gesehen haben. Die Hamas veröffentlichte im April einen clip, in dem er mit amputiertem Arm zu sehen ist. 

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ist auch das Leben der Juden weltweit eine Vorhölle. In Israel stehen sie unter Dauerbeschuss und massiver Bedrohung von allen Seiten und in der Diaspora haben die antisemitischen Übergriffe neue Höchststände erreicht. Hier in meinem Stadtviertel halten die kleinen Plakate, die an die Entführten erinnern sollen, keine 24 Stunden. Spätestens dann sind die Gesichter zerkratzt oder die Plakate runtergerissen ...

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- und kein Ende in Sicht ... und die Geiseln noch immer in der Gewalt der Terroristen. 

Im Schulchan Aruch steht: »In jedem Moment, den man zögert, einen Gefangenen zu befreien, gleicht man selbst einem Mörder« (Jore Dea 252,3) und Rabbi Mosche ben Maimon, besser bekannt als Rambam, hält das Auslösen von Gefangenen für eine große Mizwa, also etwas, was unbedingt anzustreben ist (auch wenn die jüdischen Debatten dazu, wie immer, vielstimmig sind).

Wir dürfen die Verschleppten nicht abschreiben.

Sie sind nicht nur Geiseln.

Sie sind Menschen.

Und jeder Mensch ist wichtig.
Es könnte auch Dein Sohn, Deine Mutter oder Großmutter sein.

Vergesst sie nicht!

#bringthemhomenow



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