Vermutlich liegt es am Klima, dass Biergärten in Großbritannien nicht sehr verbreitet sind. Im Sommer mag zwar der eine oder andere Pub eine Bank oder ein paar Stühle vor oder hinters Haus stellen. Aber obwohl ich das Klischee bestätigen kann, dass viele Engländer auch bei Temperaturen im einstelligen Bereich noch in T-Shirt, Shorts bzw. Minirock und Sandalen (selbstverständlich ohne Strümpfe) ausgehen, ist „draußen sitzen“ offenbar nicht Teil der britischen Pubkultur.
Trotzdem macht sich fast jede Kneipe die Mühe, ihr Gebäude zu schmücken, und zwar in Form von Hängekörben. Auch die finsterste Kaschemme hat in der Regel zumindest einen kleinen Blumenkasten neben der Tür stehen. Vor anderen hängen dagegen riesige Bouquets, Petunien, Fuchsien, Pelargonien und Lobelien sorgen für überbordende Farbenpracht und Üppigkeit und laden zum Eintreten ein.
Zur Perfektion gebracht hat das Ganze der Churchills Arms Pub in London – gleich dutzendweise hängen Blumenkörbe an der Fassade, von der vor lauter Blumen kaum noch etwas zu sehen ist. Jedes Jahr variiert die Bepflanzung, mal in zarten Farbtönen, mal knallig. Auch bei der Innendekoration spielen Hängekörbe eine große Rolle, dicht an dicht baumeln sie zwischen den Lampen von der Decke.
Und wer jetzt dachte, dass Außenbepflanzung nur etwas für den Sommer ist, muss sich vom Churchills Arms eines besseren belehren lassen: Im letzten Winter schmückten 57 hell erleuchtete Weihnachtsbäume und 90 hanging baskets den Pub.
Ob es wohl am Klima liegt, dass es so etwas wohl nur in Großbritannien gibt?
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