Damit der grüne Daumen dran bleibt

Damit der grüne Daumen dran bleibt

Die meisten Unfälle passieren bekanntlich im Haushalt. Aber auch der Garten ist ein Risikogebiet – fast jeder fünfte Heim- und Freizeitunfall ereignet sich im Garten, eine knappe Million jedes Jahr schätzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Den größten Anteil machen dabei Stürze aus, wobei in vielen dieser Fälle der Garten lediglich der Unfallort ist,  (etwa, wenn jemand auf nassem Laub ausrutscht). Diese will ich hier mal ignorieren.

Bei der Gartenarbeit ereignen sich aber immerhin noch 200.000 Unfälle pro Jahr. Meist sind es Schnitt- und Stichverletzungen, die die Hobbygärtner davontragen, dicht gefolgt von Stürzen, Stößen und Rückenverletzungen durch Überbeanspruchung. Wenig überraschend ist, dass der Rasenmäher die Liste der gefährlichsten Geräte anführt. An zweiter Stelle steht aber kein weiteres elektrisches Gerät, sondern… der Blumentopf. Hobbygärtner stolpern über ihn, schneiden sich an seinen Scherben und heben sich den Rücken aus, schwer und klobig wie er ist. Auch Spaten, Harken und Bambusstecken sind keineswegs so harmlos, wie sie tun.

Die meisten Unfälle sind das Resultat mangelnder Vorsicht und ließen sich vermeiden. Deshalb, und weil die Garten- und damit die Verletzungssaison jetzt wieder so richtig beginnt, ein paar Tipps für alle Hobbygärtner, wie sie den Sommer im Garten statt im Krankenhaus verbringen können.

Die zehn gefährlichsten Gartengerätschaften sind:

  1. Rasenmäher und -trimmer: Schnittverletzungen an Händen und Füßen sowie Stromschläge beim versehentlichen Durchtrennen des Kabels.
  2. Blumentöpfe: Stolperfallen, Schnittwunden durch Scherben, zu schwer.
  3. Gartenscheren: Schnittwunden
  4. Spaten: Stolperfallen, Verletzungen an den Zehen, Schlagverletzung, wenn man auf einen auf dem Boden liegenden Spaten tritt und dieser durch die Hebelwirkung den Stiel nach oben schnellen lässt.
  5. Heckenscheren: siehe Rasenmäher
  6. Blumenkästen: siehe Blumentopf
  7. Graskantenschneider: siehe Rasenmäher
  8. Harken: siehe Spaten + Stichverletzungen
  9. Gartenschläuche: Stolperfallen
  10. Stützstäbe: Augenverletzungen, Stichverletzungen

 

Für eine unfallfreie Zeit im Garten sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • An elektrischen bzw. motorbetriebenen Gerätschaften nicht die Schutzbleche etc. entfernen, vor dem Reinigen (besonders von Messern und Schneiden) das Gerät ausschalten und am besten ganz vom Stromkreislauf trennen.
  • Kabel außer Reichweite des Geräts halten, sodass es nicht versehentlich durchtrennt werden kann. Nur besonders gesicherte Steckdosen (mit F1-Schutzschaltern) verwenden und beschädigte Kabel ersetzen, auf keinen Fall selbst „reparieren“.
  • Beim Mähen immer festes Schuhwerk tragen.
  • Elektrische Geräte nur benutzen, wenn es draußen trocken ist.
  • Für die Gartenarbeit am besten immer Handschuhe, lange Hosen und langärmlige Pullis anziehen, das schützt vor Kratzern, Schnitten und Brennnesseln gleichermaßen.
  • Stolperfallen wie Blumentöpfe, -tröge, Wasserschläuche, Schaufeln und Harken wegräumen. Harken immer mit den Zinken nach unten ablegen. Fallobst und nasses Laub von Wegen aufsammeln, sodass man nicht darauf ausrutscht.
  • Beim Einsatz von Leitern diese auf einen festen, ebenen und rutschfesten Untergrund stellen, ausreichend sichern und sich nie seitwärts beugen, sondern nach vorne arbeiten.
  • Schwere Lasten wie Blumenkübel nicht alleine tragen.
  • Eine Gummikappe oder ähnliches auf Stützstäbe (Bambusstecken etc.) stecken, sodass man sich beim Bücken nicht aus Versehen das Auge ausspießt.
  • Besondere Vorsicht gilt, wenn sich Kinder im Garten aufhalten: Keine scharfen Geräte oder Chemikalien (auch wenn „bio“ drauf steht, können Pestizide & Co sehr giftig sein) herumliegen lassen, den Kleinen rechtzeitig beibringen, welche Pflanzen giftig sind, Teich und Regentonnen abdecken oder einzäunen
  • Versichern Sie sich, dass der Grill auch wirklich und ganz aus ist, bevor Sie ins Bett gehen.

 

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