England hat abgetakelt. Während in den vergangenen Wochen in Großbritannien ebenso wie in Deutschland allerorten in Straßen und Wohnzimmerfenstern Lichter leuchteten und Weihnachtsbäume strahlten, ist es nun auf einen Schlag vorbei mit dem Glitzern, denn man nimmt es hier sehr genau mit den 12 days of christmas. Demnach dauert die eigentliche Weihnachtszeit genau vom 26. Dezember bis Epiphanie am 6. Januar und spätestens dann müssen alle Spuren abgebaut und beseitigt sein.
In Deutschland hat man dafür ja meist noch ein wenig länger Zeit. Aber irgendwann wird auch hier die letzte Nadel gefallen sein, und dann stellt sich die Frage: Wohin mit dem ausgedienten Baum?
Abgeraten wird davon, es wie in der Ikea-Werbung zu machen und die Bäume einfach aus dem Fenster zu werfen. Aber viele Gemeinden sammeln die Tannenbäume kostenlos vom Straßenrand oder von ausgewiesenen Sammelstellen ein. Oder sie können auf den örtlichen Kompostplatz abgegeben werden.
Alternativ kann man die abgefallenen Nadeln aufsammeln – sie sind ein guter Mulch etwa für Blaubeeren, die säurehaltige Böden mögen. Die trockenen Äste sowie der Stamm können, in kurze Stücke gesägt, zu kleinen Bündeln gebunden und Insekten als Versteck angeboten werden. Oder Sie verwenden die Zweige als Abdeckung für frostempfindliche Pflanzen. Was übrig bleibt, kann mit der Gartenschere klein geschnitten oder gehäckselt werden und dann in den Kompost wandern.
Eine etwas ungewöhnliche Verwendung für ausrangierte Weihnachtsbäume hat man in einem Zoo im englischen Cambridgeshire gefunden: Gärtnereien und Privatpersonen werden gebeten, nicht mehr gebrauchte Tannen und Fichten zu spenden, da die Großkatzen des Zoos diese liebend gern als Spielzeug verwenden. Sie wirkten auf Tiger, Löwen und Schneeleoparden wie Katzenminze auf ihre domestizierten kleinen Verwandten. Und wenn sie genügend darauf rumgekaut haben, wandert das Holz in den Bio-Brenner des Zoos, um den Raubtieren einzuheizen. Auch eine Art des Recyclings.
Egal, was Sie damit machen – selbst verwerten, spenden oder an den Straßenrand stellen –, in jedem Fall muss der Baum vorher vollständig abgeschmückt und möglichst auch Wachsreste entfernt werden, damit sie in Kompostierungsanlagen und Tiermägen keinen Schaden anrichten.
P.S.: Apropos Katzenminze – ich habe unsere zwei Büsche im vergangenen Sommer doch noch entfernt, denn sie lockten sämtliche Miezen der Umgebung (und derer sind viele) an. Selbst mir Katzenfreundin wurde das etwas zu viel. Schade um die Minze.