Wer, wie wir, um die 170 Kilo Äpfel in seiner Garage liegen hat, muss sich was einfallen lassen, um sie zu verarbeiten. Zumal sich unsere Äpfel nicht sehr lange halten, da viele von ihnen vom Apfelwickler befallen sind oder Druckstellen haben.
Das Hauptprojekt zur Apfelreduzierung steht morgen an: Wir machen Cider. Aus naheliegenden Gründen kann ich erst nächste Woche darüber berichten, wie es gelaufen ist. Doch in den vergangenen Tagen und Wochen mussten schon einzelne Exemplare aussortiert werden, weil sie faulig wurden. Jeden zweiten Tag bin ich die Kisten durchgegangen – es ist wichtig, gammelige Früchte gleich zu entfernen, damit sie die übrigen nicht anstecken. Meist waren sie aber noch zu gut, als dass sie direkt in die Kompostkiste hätten wandern können.
Also habe ich die Hausfrau in mir aktiviert und unsere Äpfel zu allerlei Essbarem verarbeitet. Drei Rezepte haben sich als besonders lecker (und einfach zu machen) herausgestellt, weswegen ich sie Ihnen nicht vorenthalten möchte. Egal, ob sie ebenfalls ihre Gartenäpfel loswerden möchten oder extra welche auf dem Mark kaufen: Ich wünsche guten Appetit!
Tarte Tatin mit Äpfeln
5-6 mittelgroße Äpfel
100g brauner Zucker
50ml Calvados
50g Butter
1 Vanilleschote
500g Blätterteig (kann man natürlich selber machen, es geht aber auch gekaufter) oder Mürbteig
- - Den Teig ausrollen. Eine ofenfeste Pfanne (keine Plastikgriffe o.Ä.) umgekehrt darauflegen und den Teig zuschneiden, indem Sie mit einem Messer um den Rand herum schneiden. Den Teig dann beiseite legen.
- - Die Äpfel halbieren und entkernen. Ausprobieren, wie viele (mit der runden Seite nach unten) in die Pfanne passen (möglichst viele). Äpfel wieder herausnehmen.
- - Die Butter bei mittlerer Hitze in der Pfanne schmelzen, den Zucker , den Calvados und die Vanilleschote zugeben und karamellisieren lassen (ca. 5 Minuten)
- - Die Äpfel mit der runden Seite in die Pfanne geben. Das Ganze weitere 5-10 Minuten köcheln lassen.
- - Den ausgeschnittenen Hefeteig über die Äpfel legen und am Rand etwas hinunterdrücken (evtl. Holzlöffel verwenden).
- - In den auf 190 Grad vorgeheizten Backofen geben (mittlere Schiene) und ca. 30 Minuten backen.
- - Aus dem Ofen nehmen, einen großen Teller (größer als der Pfannendurchmesser) umgekehrt auf die Pfanne legen und das Ganze mit Schwung umdrehen (stürzen).
- Schmeckt sehr gut warm und mit Vanilleeis und/oder Sahne!
Apfelgelee
Äpfel (so viele, wie Sie eben haben)
Gelierzucker
Zitronensaft
Evtl. Agar Agar
- - Die Äpfel waschen und in Würfel schneiden (entkernen und schälen ist nicht nötig). In einen Topf geben und diesen zur Hälfte mit Wasser auffüllen.
- - Den Saft einer Zitrone hinzugeben und die Äpfel zerkochen lassen.
- - Ein Sieb über eine Schüssel hängen (Achtung: kein Metallsieb verwenden, da die Säure das Metall angreift und den Saft metallisch schmecken lässt, ein Plastiksieb eignet sich besser), ein Geschirrtuch oder anderes dünnes Tuch hineinlegen und die Apfelmasse hineinschütten. Am besten über Nacht abtropfen lassen.
- - Den gewonnenen Saft abmessen und in einen Kochtopf geben. Die auf der Packung angegebene Menge Gelierzucker hinzugeben (die Menge hängt vom jeweiligen Gelierzucker ab – 1:1 nimmt die gleiche Menge Zucker wie Flüssigkeit, 1:2 die Hälfte, 1:3 ein Drittel).
- - Ca. 15 Minuten bei großer Hitze einkochen lassen.
- - Geliertest machen: einen Teelöffel voll auf einen kalten Teller geben, 2 bis 3 Minuten warten und dann testen, ob die Masse geliert. Dazu am besten mit dem Finger durch die Masse fahren – wenn sie sich an den Rändern „kräuselt“, ist sie richtig.
- - Wenn die Masse nicht gelieren will (wie bei mir), kann mit Agar Agar oder Gelatine nachhelfen.
- - In sterilisierte Gläser füllen und gleich verschließen.
Apfel Chutney
750g Äpfel, geschält, entkernt und in Würfel geschnitten (Gewicht nach dem Schälen und Entkernen!)
250g Muscovado-Zucker (hell)
100g getrocknete Cranberries
100g Rosinen
1 mittelgroße Zwiebel, gewürfelt
1 TL weiße Senfkörner
1 TL gemahlener Ingwer
½ TL Salz
300ml Apfelessig
Alle Zutaten in einen Topf geben, mischen, kurz aufkochen und dann so lange köcheln lassen, bis die Masse eine dickflüssige Konsistenz und einen leicht karamellartigen Geruch hat. Dann ich sterilisierte Gläser füllen und verschließen. Schmeckt gut zu indischen Currys, aber auch zu Käse.