Wussten Sie, dass Tauben lieber duschen als baden? Und dabei besonders auf gewaschene Achseln achten? Sie mögen jetzt einwenden, dass diese Erkenntnis wohl eher ein Fall für das Lexikon des unnützen Wissens sei. Aber das hat man ja angeblich bei der Erfindung des Teflons auch gedacht, bevor es ein Welthit wurde. Deshalb möchte ich Ihnen meine Beobachtung nicht vorenthalten:
Wenn es regnet, schlüpfen die Ringeltauben in unserem Garten nicht irgendwo unter, sondern sitzen bevorzugt auf dem Gartenzaun und putzen sich. Brust-, Flügel- und Schwanzfedern werden kurz mit dem Schnabel gereinigt bevor sich Woody und seine Partnerin zur Seite legen und jeweils einen Flügel steil in die Höhe strecken, sodass der Regen die Achselhöhlen erreichen kann. In dieser Position verharren sie minutenlang, bevor die Seite gewechselt wird. Manchmal habe ich Sorge, dass die beiden vom Zaun kippen könnten, so weit wie sie sich seitwärts neigen.
Sollte es nicht regnen, lassen sich die beiden gern auch mal ins Vogelbad plumpsen. Dort sitzen sie dann, regungslos, Flügel in die Höh', und wundern sich vermutlich, warum es unter den Schwingen einfach nicht nass wird. Manchmal erbarmt sich jedoch ein Spatz, quetscht sich mit in die Wanne und planscht so ausgiebig, dass das Wasser nur so spritzt. Dann schließen die Vögel die Augen und genießen die Dusche.
Wer weiß, vielleicht gewinne ich (oder Sie!) ja mal bei Günther Jauch die Million mit der richtigen Beantwortung der Frage: "Wie betreiben Ringeltauben Körperpflege?"Wenn nicht, hats wenigstens Spaßgemacht. Jedenfalls mir, wenn ich bei Regen aus dem Fenster schaue.