Light rain - cloudy with drizzles - light rain - light rain - light rain - showers - light rain - scattered showers. Soweit die Aussichten für die nächsten Tage. Dazu Temperaturen zwischen 2 und 6 Grad (gefühlt -2 bis 3). Mit anderen Worten: Wenn ich auf besseres Wetter warte, um die Rosen einzupflanzen, werden sie vermutlich noch an Ostern in ihren Töpfen auf der Terrasse stehen. Also: Schal umgewickelt, Mütze auf, Handschuhe an, Spaten raus. Gardening ist schließlich nicht für Sissis.
Nun heißt es schnell handeln, bevor der nächste Regenschauer meine Entschlossenheit unterminiert. Die mehrstündige Wässerungszeit des Wurzelstocks, die der Beipackzettel der Rosen empfiehlt, muss deshalb ausfallen. Ich hoffe, dass die Hamburger Deerns mir das nicht übelnehmen, aber realistisch betrachtet werden sie in den nächsten Tagen vermutlich mehr als genug Wasser abbekommen (siehe oben) .
Der gewählte Standort müsste ideal sein, sonnig (naja, theoretisch, s.o.) und zugleich luftig. Zuvor stand an dieser Stelle ein sehr altes, sehr unansehnliches Heidekraut. Außer dem Kater, der gern sein Gesicht an den vertrockneten Ästchen rieb, hat niemand mehr Gefallen daran gefunden. Grundsätzlich bin ich ja für Repekt gegenüber allen Lebens, aber dieses brusthohe Gestüpp war eindeutig bereits mehr tot als lebendig. Also: Tschüs, Erika!
Die beiden Pflanzlöcher sind schnell ausgehoben. Erde auflockern, eine Schicht farm manure (= Mist, Mulch oder Kompost, aus dem Gartencenter) hinein und –besonderer Tipp vom Schwiegervater –zwei Esslöffel Knochenmehl darauf verstreuen. Hört sich fies an, ist es wahrscheinlich auch, aber wenn es um meine Mädels geht, müssen die Sympathien, die ich einem vegetarischen Lebensstil gegenüber sonst durchaus hege, hintenanstehen.
Dann nur noch die Rosen aus den Töpfen nehmen und in die Pflanzlöcher setzen. Die ausgehobene Erde um den Wurzelstock herum verteilen, alles festdrücken, noch etwas Mist oder Kompost draufgeben, sodass der Übergang von Wurzel zu Pflanze etwa 5 cm dick bedeckt ist, ordentlich gießen - fertig.
Sehr interessiert an den Vorgängen im Blumenbeet sind auch die Amsel und das Rotkehlchen, denn jede Ladung ausgehobener Erde bringt Regenwürmer aller Größen an die Oberfläche. Nun denn, wohl bekomms! Ich brauche jetzt erstmal einen heißen Tee.
Noch einmal kurz zusammengefasst, worauf es beim Rosen einpflanzen ankommt:
- Topf mehrere Stunden ins Wasser stellen
- Einen sonnigen, warmen Standort auswählen (aber keine Stauwärme). Rosen nicht an Stellen pflanzen, auf denen vorher Rosen gewachsen sind
- Boden bis in ca. 40 cm Tiefe lockern
- Pflanzloch ausheben. Dieses muss großgenug für die Wurzeln sein, ohne dass diese geknickt oder gequetscht werden. Pflanzabbstände einhalten (Schnitt- und Edelrosen 50 cm, Zwergrosen 30 cm, Strauchrosen 100-200 cm, Kletterrosen 150-200 cm, Bodendeckerrosen je nach Wuchsstärke 2-5 Pflanzen pro Quadratmeter)
- Eine Schicht Kompost oder Mist in das Pflanzloch geben. Zwei Esslöffel Knochenmehl darüberstreuen
- Stock vorsichtig aus dem Topf nehmen, sodass Wurzeln nicht verletzt werden. Rosenstock gerade und so tief einsetzen, dass die Veredelungsstelle (= der Übergang zwischen Wurzelwerk und oberirdischem Trieb) 3 bis 5 cm unter der Oberfläche liegt
- Erde locker über Wurzeln verteilen und festdrücken, sodass um die Pflanze herum eine flache Mulde entsteht
- Gründlich wässern
- Erde und/oder Kompost um Veredelungsstelle anhäufeln
Wurzelnackte Rosen müssen etwas anders behandelt werden. Eine Videoanleitung im Internet zeigt, wie
(Fotos: A.Schweizer)