Um jedes Jahr die Gesamtemissionen um 1,4 Milliarden Tonnen zu senken, müssten die Staaten in ihren nationalen Klimaschutzanstrengungen deutlich nachlegen, erklärte der Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen am Montag in Schwerte. "Doch wenn wir, und damit meine ich besonders auch Deutschland als starkes Industrieland, heute konsequent auf einen transformativen Pfad Richtung Klimaneutralität setzen, haben wir eine gute Chance, die Klimakrise noch zu bewältigen", sagte er.
In Deutschland müssten vor allem der Verkehrs- und Gebäudesektor "nachsitzen", sagte der Umweltexperte. Hier reichten die Emissionsreduktionen bei Weitem nicht aus. Die Bundesregierung breche damit letztlich ihr eigenes Klimagesetz. Notwendig wäre für die Erreichung der Ziele stattdessen ein Investitions- und Maßnahmenpaket von mindestens 100 Milliarden Euro, um Klimaschutzmaßnahmen in allen Sektoren umzusetzen und die soziale Sicherheit zu stärken.
"Die Klimakrise ist da, die Zeit zu handeln ist jetzt" mahnte Breyer. Mit den bisherigen Plänen der Vertragsstaaten des Paris-Abkommens steuere man auf eine Klimaerwärmung von 2,7 Grad zu. Das sei deutlich zu viel und werde für viele Regionen der Welt dramatische Konsequenzen haben.
Der UN-Weltklimarat hatte am Montag vor einem sich schließenden Zeitfenster im Kampf gegen die Erderwärmung gewarnt. Um die Zunahme der Temperatur auf 1,5 oder maximal zwei Grad Celsius zu beschränken, müssen noch in diesem Jahrzehnt die Treibhausgasemissionen in allen Sektoren reduziert werden, wie das Gremium in seinem am Montag in Interlaken vorgestellten Synthesebericht betont.