Für ihre Einnahmeausfälle erhielten die Verkäufer Unterstützung aus einem "Corona-Fonds" der Zeitung, der aus Spenden bestückt wurde. "Hinz&Kunzt" ist nach eigenen Angaben das auflagenstärkste deutsche Straßenmagazin und eines der ältesten.
Zum Print-Neustart hat "Hinz&Kunzt" jetzt den Vertrieb im eigenen Haus komplett umgekrempelt. Die Ausgabe der Zeitungen an die Verkäufer kann nicht wie bisher zentral in der Redaktion erfolgen - wegen der Auflagen zur Abstandspflicht und der Hygieneregeln, wie Sybille Arendt von "Hinz&Kunzt" sagte. Die Eingangstür zum Hauptquartier der Zeitung in der Altstädter Twiete werde geschlossen bleiben. Alternativ dazu soll die Ausgabe an die Verkäufer durch drei Fenster an der Frontseite der Redaktion zum Hof hin erfolgen.
Dort sei auch etwas mehr Platz für "Warteschlangen mit Abstand", sagte Arendt. An manche Verkäufer seien auch unterschiedliche "Zeitkarten" vergeben worden, damit sich die Aktion besser verteilt über den Starttermin und die Folgetage erstrecken kann. Die Juni-Ausgabe hat eine Auflage von 60.000 Exemplaren. Geplant ist, auch Visiere und Masken auszugeben - und kleine Boxen, in denen die Verkäufer später das Wechselgeld kassieren können. Jeweils 20 Hefte pro Kopf sollen zum Start für die "Hinz&Künztler" gratis sein, als Spende der Geschäftsleitung. Am Straßenverkaufspreis hat sich auch durch Corona nichts verändert: Die Zeitung kostet 2,20 Euro, davon sind 1,10 Euro für den Verkäufer.