Das erste Licht an dem Leuchter zum achttägigen jüdischen Lichterfest Chanukka (hebräisch: Weihung) wird am Sonntag entzündet. Dazu werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, erwartet.
Bis zum 10. Dezember wird dann nach Angaben von Chabad jeden Tag mit Einbruch der Dunkelheit eine weitere Kerze an dem achtarmigen Chanukka-Leuchter entzündet. Eine neunte Kerze in der Mitte dient dem täglichen Anzünden der anderen Lichter.
80 Jahre nach der Pogromnacht in der NS-Zeit und den darauffolgenden schrecklichen Ereignissen, sei es besonders wichtig, den Triumph des Lichtes über die Dunkelheit und der Demokratie über die Tyrannei hervorzuheben, erklärte der Berliner Chabad-Vorsitzende Rabbiner Teichtal. Das zusammen mit dem Bundespräsidenten zu tun, sei von ganz besonderer Bedeutung.
Mit dem Lichterfest Chanukka feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die Seleukiden, eine griechisch-syrische Dynastie, im Jahr 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels. Weil damals das ewige Licht im Tempel wie durch ein Wunder acht Tage lang gebrannt haben soll, wird an dem Leuchter jeden Tag eine weitere Kerze angezündet. Chanukka-Leuchter stehen traditionell auch vor dem Weißen Haus in Washington, nahe dem Big Ben in London und auf dem Roten Platz in Moskau.