Der Vorsitzende Max Privorozki sagte dem Hörfunksender MDR Kultur, er sehe "keine Gründe, plötzlich Chanukka anders zu feiern, als wir das immer gemacht haben." Höhepunkt sei eine Chanukka-Party am Montag - laut Privorozki eine der größten Feiern, die die Gemeinde organisiert.
"So feiern wir als Gemeinde Halle das Chanukka-Fest - sowohl 2019, als auch 2018 und ich hoffe auch in Zukunft", fügte er hinzu. Die jüdische Gemeinde Halle fühle sich zu dem am Sonntag gestarteten Chanukka-Fest sicher. Es gebe ständige Polizeipräsenz vor Ort. Auch werde nach dem Anschlag vom Oktober entscheidend besser mit den Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet.
Mit dem Lichterfest Chanukka feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die syrischen Armeen im Jahr 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels. Weil damals das ewige Licht im Tempel wie durch ein Wunder acht Tage lang gebrannt haben soll, wird an einem Leuchter jeden Tag eine weitere Kerze angezündet.
Anschlag auf die Synagoge in Halle
Bei einem antisemitisch und rechtsextremistisch motivierten Anschlag am 9. Oktober in Halle waren eine 40-jährige Frau und ein 20-jähriger Mann erschossen worden. Auf der Flucht verletzte der Täter zwei weitere Menschen schwer. Zuvor hatte der schwer bewaffnete Mann vergeblich versucht, in die Synagoge der Stadt einzudringen. Er scheiterte an der geschlossenen Tür. Zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hatten sich dort zu diesem Zeitpunkt insgesamt 51 Gläubige versammelt.