Eine große Mehrheit der Weltbevölkerung lebe in Ländern, die Glaubenfreiheit beschränken, klagte der US-Botschafter für internationale religiöse Freiheit, Sam Brownback, am Dienstag (Ortszeit) bei der Eröffnung der dreitägigen Konferenz in Washington
Regierungs- und Verbandsvertreter aus mehr als 80 Nationen nehmen an der Konferenz teil. Zugegen seien Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hindus und andere Religionen, erklärte das Außenministerium. Minister Mike Pompeo erklärte im christlichen Fernsehsender CBN, unter Präsident Donald Trump solle Religionsfreiheit eine wirkliche politische Priorität haben.
Botschafter Brownback prangerte die Verfolgung von Christen in Nigeria an und sprach von "Völkermord" an der mehrheitlich muslimischen Rohingya-Minderheit in Myanmar. Jesiden im Irak seien auch nach ihrer Befreiung vom "Islamischen Staat" in Not. Namentlich erwähnte Brownback den in der Türkei seit beinahe zwei Jahren inhaftierten evangelikalen US-Pastor Andrew Brunson. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Unterstützung terroristischer Organisationen vor.
Rednerinnen und Redner berichteten von Verfolgung in ihren Heimatländern. Der Uigur-Muslim Tahir Hamut warf der chinesischen Regierung vor, sie halte eine Million Uiguren in Umerziehungslagern fest. Die Rohingya-Rechtsanwältin Razia Sultana erklärte, das Militär in Myanmar nutze Vergewaltigung als Waffe. Fernsehproduzent Mark Burnett stellte einen Film über IS-Gräueltaten vor.
Kritik kam von Flüchtlingshilfsverband International Rescue Committee. Trotz der Konferenz habe die US-Regierung die Zahl der aufgenommen Flüchtlinge stark reduziert. Von Oktober 2017 bis April 2018 hätten die USA nur fünf jesidische Flüchtlinge und weniger als 500 Rohingya aufgenommen. Laut "Washington Post" hat das Außenministerium unter Trump die Zahl der Mitarbeiter reduziert, die sich mit Religionsfragen befassen.