Dieser Prozess, "der so lange dauert, der mit so viel Geld und Aufwand geführt wird", ermögliche es der Angeklagten, sich als Heldin zu inszenieren, sagte Klarsfeld am Samstag im WDR-Radio.
"Sie hat sich mit den Pflichtverteidigern verzankt, sie will nicht aussagen, sie wird krank", erklärte die 76-Jährige: "Es hat etwas Ungesundes an sich." Das dürfe nicht sein. Vielmehr müsse der Prozess zeigen, wie grausam die drei NSU-Mitglieder gemordet hätten.
Das Ehepaar Beate und Serge Klarsfeld hatte jahrzehntelang ehemalige NS-Größen in aller Welt aufgespürt, darunter den SS-Kriegsverbrecher Klaus Barbie. 1968 ohrfeigte Beate Klarsfeld den damaligen CDU-Bundeskanzler Kurt-Georg Kiesinger wegen dessen NS-Vergangenheit. Am 20 Juli erhielt Klarsfeld, die seit 1960 in Paris lebt, mit ihrem Mann Serge das Bundesverdienstkreuz für ihren Einsatz gegen Antisemitismus und politische Unterdrückung.