Friedensarbeit erwachse auch aus religiösen Haltungen und Praktiken, erklärte die leitende Theologin der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer am Dienstag nach einem Besuch von kirchlichen Einrichtungen im Heiligen Land. Die tiefe Betroffenheit aller Seiten erschwere die Herausforderung, über das eigene Leid hinaus auch die Verzweiflung der anderen zu sehen. Umso wichtiger seien Stimmen, die dies dennoch tun.
Bei der Wieden ist Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Kuratoriumsvorsitzende der drei EKD-Stiftungen im Heiligen Land: der Evangelischen Jerusalem-Stiftung, der Kaiserin-Auguste-Victoria-Stiftung und des Deutschen Evangelischen Institutes für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes. Der Besuch fand den Angaben zufolge vom 24. bis 30. März statt.
Laut EKD besuchte Bei der Wieden in Jordaniens Hauptstadt Amman das Evangelische Institut für Altertumswissenschaften, in Jerusalem traf sie mit Partnern aus Kirche, Gesellschaft und Politik zusammen. "Beim Besuch der Grabungen in Jordanien hörten wir den Beschuss Israels auf Syrien, zwei Tage später war in Jerusalem Raketenalarm durch die Huthis aus dem Jemen. Gestern standen wir mit Tränen in den Augen vor den Gedenktafeln am Memorial des Nova-Festivals - so viele strahlende junge Leben sind ausgelöscht - und hörten in der Ferne den Beschuss auf Rafah", schilderte die Theologin ihre Eindrücke.