Mer beleuchte d’r Dom en Kölle

Der Dom in Köln wird mit einer neuen LED-Beleuchtung angestrahlt.
Oliver Berg/dpa
neue Technik spart Energie
Mer beleuchte d’r Dom en Kölle
Am Kölner Dom wird eine neue Beleuchtungstechnik eingesetzt – spart Energie und sieht auch noch besser aus

Sie sehen schon einfach imposant aus bei Nacht: die großen, altehrwürdigen Bauwerke, hell angestrahlt. Viele Kirchtürme ragen allüberall des Nachts aus der dunklen Umgebung heraus. Auch Rathäuser, Burgen und andere Denkmäler werden durch mehr oder weniger dezente Beleuchtung hervorgehoben. Angesichts der stärker werdenden Diskussion um Lichtverschmutzung, Irritationen für Nachtlebewesen und Energieverbrauch wird darüber immer nochmal neu nachgedacht. Meine Heimatgemeinde etwa hat die Beleuchtung des stolzen Kirchturms vor einigen Jahren wieder abgeschaltet, was ich durchaus begrüße – und doch vermisse ich nachts den hell erleuchteten Turm, der einfach gut aussah.

Mitten in der Großstadt ist das mit der Lichtverschmutzung wohl sowieso schon egal angesichts all der Lichter rundherum. Und so ein monumentales Gebäude wie den Kölner Dom will man dann doch auch in Szene setzen. Das geschah bis jetzt, wie wohl vielerorts, mittels auf den Dächern der Nachbargebäude platzierten Halogendampflampen, die irgendwann die seit 1836 gelegentlich im Einsatz befindlichen Talglampen ersetzt hatten. Ziemliche Energiefresser, wenn die Nacht für Nacht an sind. Diese Beleuchtung überall im Land auszuschalten, hat im Energiespar-Winter 2022/23, als das Gas und damit die Energie durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine knapp war, für deutliche Einsparungen gesorgt.

Doch am Kölner Dom war man in weiser Voraussicht damals schon dabei, für eine Alternative zu sorgen: Nach über drei Jahren Vorbereitung sind nun seit Ostersonntag ganz neue LED-Lampen im Einsatz. Über 700 Stück sind es, die anders als bisher auch nicht auf den Nachbardächern angebracht sind, sondern direkt am Dom. Das spart massiv Strom ein und hat gleichzeitig den Vorteil, dass die Beleuchtung viel genauer und zielgerichteter inszeniert werden kann, um „die Dreidimensionalität der Architektur besser herauszuheben“. Keine großflächige Ausleuchtung mit Schattenwurf mehr, sondern exakte Beleuchtung der Stellen, auf die es ankommt. Win-Win: Der Dom spart Strom. Und wird dadurch schöner.

Oder wie schon die Bläck Fööss in ihrem Karnevalshit sangen und weiter singen: Mer beleuchte d’r Dom en Kölle. Oder so ähnlich.

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