Wieder einmal wenden wir uns in diesem Blog der Bestattungskultur zu. Denn dort tut sich in letzter Zeit eine ganze Menge. Die Frage, wie die letzte Reise möglichst im Einklang mit der Natur und ohne weitere Umweltschäden zu bewerkstelligen ist, beschäftigt immer häufiger die Menschen. Aus den Niederlanden kommt nun eine neue Erfindung nach Wien: Der Pilzsarg!
Hört sich auf den ersten Blick ziemlich schräg an, aber: Aus getrockneten Myzelien, also dem Wurzelgeflecht von Pilzen, lassen sich alle möglichen festen und recht leichten Materialien herstellen. Teils werden sie schon im Hausbau eingesetzt, doch heute wenden wir uns einem anderen Verwendungszweck zu: Der Bestattung. So ein Sarg aus Pilzgeflecht mutet zunächst ein wenig seltsam an, sieht fast aus wie aus Styropor. Er ist leicht und gleichzeitig fest genug, um einen menschlichen Körper zu tragen. Innen wird er wahlweise mit Moos oder Leinen ausgekleidet.
Und dann ... sobald der Sarg in der Erde liegt, erwachen die getrockneten Pilze wie durch ein Wunder zu neuem Leben. Beginnen zu wachsen. Zersetzen den Körper innerhalb weniger Monate zu wertvollem Kompost. Grundlage für neues Leben. Ohne CO2-Belastung für die Umwelt.
In Wien entstand gleich ein neues Friedhofsfeld für ökologische Bestattungen. Doch der Pilz-Sarg kann auch bei ganz normalen Erdbestattungen zum Einsatz kommen. Etwa 1000 Euro kostet die Erfindung aus den Niederlanden. Vielleicht gar keine so schlechte Idee?