Alles Pfarropathen!

Alles Pfarropathen!
Ein Psychologe hat ein Ranking der Berufe mit den meisten Psychopathen erstellt. Raten Sie mal, wer in die Top Ten gekommen ist.

„In welchem Beruf gibt es die meisten Psychopathen?“ So fragte der Psychologe Kevin Dutton von der Universität Oxford. Dabei sollte man dann zunächst einmal klären, was diese Psychopathen überhaupt sind. Wikipedia hilft da ganz gut weiter: Sie haben eine tiefe Persönlichkeitsstörung, die bewirkt, dass sie sich nicht in andere Personen hineinversetzen können. Doch haben sie wohl auch ihre positiven Seiten. „Psychopathen sind sehr charismatisch. Sie haben eine ansteckende Energie, sie umgibt eine Aura der Unbezähmbarkeit. Das hat einen Grund: Psychopathen werden nicht von denselben Ängsten geplagt wie der Rest von uns. Für sie ist alles möglich. Sie konzentrieren sich auf das Positive. Das wirkt sehr inspirierend. Jeder von uns möchte ein bisschen so sein wie sie“, meint Dutton im Interview mit "3sat".

An erster Stelle stehen natürlich US-Präsidenten, wollte sagen: Firmenbosse. Wenig überraschend. Auch Anwälte auf Platz zwei sind irgendwie einsichtig; sie müssen sich gegenüber ihren Gegnern durchsetzen. Nummer drei: Radio- und Fernsehjournalisten ein. Dann Verkaufsprofis, Chirurgen, Printjournalisten, Polizisten und dann, auf Platz acht: Geistliche! 3Sat kommentiert: „Eigentlich kein Wunder: Psychopathen schlagen sich sehr gut in Berufen, in denen eine große Machtdynamik herrscht, in denen es sehr hierarchisch zugeht.“ Tja, das trifft auf Teile unserer Kirche (leider) immer noch zu. Zum Glück nur auf Teile. Und, so Dutton: Das ist auch gar nicht so verkehrt. Ein bisschen Psychopath sollten wir seiner Meinung nach alle sein.

Vielleicht gilt ja einfach auch für die Kirche der alte Kalauer: „Man muss nicht verrückt sein, um hier zu arbeiten. Aber es hilft ungemein.“

Ich jedenfalls arbeite an einer Kirche, die nicht von Machtstrukturen geprägt ist, sondern von Kollegialität, Teamarbeit und gegenseitigem Vertrauen. Wahrscheinlich ist dieses Ziel genau so verrückt. Aber Sie wissen ja: Verrücktsein hilft.

 

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