„Die Bibel ist nicht vom Himmel gefallen“, so hört man immer wieder. Ich denke, es gibt wohl kaum Menschen, die wirklich glauben, dass gewissermaßen Gott selbst die Erstausgabe geschrieben hat. Immerhin, die Zehn Gebote sollen ja laut Bibel direkt von Gott in Stein gemeißelt worden sein – aber Mose hatte mal wieder alles kaputtgemacht und musste als Strafarbeit dann das Ganze selbst nochmal neu machen.
Die Bibel ist also nicht so direkt Gottes Wort. Kein Tagebuch Gottes, das ihm einmal aus Versehen von seiner Wolke runtergefallen ist und Mose beinahe erschlagen hätte. Keine in Steinplatten gemeißelten ewigen Worte Gottes, die in jedem Fall Buchstabe für Buchstabe direkt auf Gott zurückzuführen sind.
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Man stelle sich das mal vor: Da fällt ein Buch vom Himmel. Ein ziemlich dickes sogar. Besser gesagt, mehrere Tonkrüge voller Schriftrollen; das gebundene Buch war ja noch nicht erfunden. Alles voller Scherben. Und irgend ein Prophet kehrt die Scherben zusammen, hebt die Schriftrollen auf und sagt: Das ist Gottes Wort. Ob das funktionieren könnte? Ich glaube eher nicht. Wirkt irgendwie nicht so ganz überzeugend. In dem Fall fände ich dann sogar eine Erklärung á la Erich von Däniken glaubwürdiger: Diese Tonkrüge sind bei einem schrecklichen Unfall zweier Ufos einfach runtergefallen, waren eigentlich für einen späteren Zeitpunkt geplant.
Dann kommt ja noch dazu, dass die Bibel in ganz verschiedenen Zeiten spielt. Grob gesagt, zieht sich die biblische Geschichte über ungefähr tausend Jahre. Vielleicht gab es ja regelmäßig, gewissermaßen per Luftpost, Updates? „Kaufen Sie das Grundwerk zum Sonderpreis von 29,95 € und erhalten Sie regelmäßige Aktualisierungen zum Seitenpreis von nur 31,2 Cent! Zuzüglich Versandkosten (Tonkrug) von nur 24,95 € pro Ausgabe.“ Nein, das klingt auch nicht so überzeugend.
Also muss es wohl doch anders gewesen sein: Menschen haben die Bibel aufgeschrieben. Aber – ist sie dann noch Gottes Wort? Wie kamen diese Menschen dazu, genau das zu schreiben, was sie eben geschrieben haben? Verschiedene mögliche Antworten auf diese Fragen möchte ich Ihnen in den nächsten Wochen vorstellen.