Wie ich in der Sauna Fische fing

Wie ich in der Sauna Fische fing
Irgendwo in Nordrhein-Westfalen, in einer kleinen und eher zufällig entdeckten Saunalandschaft, studiere ich den Aufgussplan auf dem Flatscreen im Eingangsbereich. Zwischen so Gewöhnlichem wie „Citrustrilogie“ oder „Eis auf Heiß“ lese ich eben auch „Event-Sauna“.

Achtung: Spoiler-Alarm! —> Tolle Erfahrung

Licht aus! Da sitze ich nun, auf Holz, mit ca. dreißig anderen nackten Menschen, in einem stockdunklem Raum. Der Saunameister betritt die Dunkelheit und spricht: "Herzlich Willkommen in Irland" und sofort setzt auch schon die Musik ein. Die Wände der Sauna, erstrahlen in verschiedenen Grün- und Gelbtönen. Zusammen mit dem Heublumenduft des Aufgusses und der sich allmählich ausbreitenden Hitze, schweife ich in meinen Gedanken zu einer sattgrünen Wiese. Während der Wedel an mir vorbeigeht fühle ich die warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Das Wippen meiner Füße im Takt der Musik fühlt sich an, als liefe ich wirklich über diese irischen Wiesen. 

Simon Petrus und andere Jünger waren zusammen und Simon Petrus sagte: „Ich gehe jetzt!“ „Wir kommen mit“ meinten die anderen. So kamen sie zu einem Ufer und dort stiegen sie in ein Boot und fuhren los.

In der Sauna gehen die Jalousien hoch, der Saunameister reißt alle Fenster und die Tür auf, alles erstrahlt in Blau- und Türkistönen. Wir haben die Wiesen überquert, sind am Meer angekommen. Die Wellen um uns herum tosen, die Möwen kreischen, vom Schwitzen habe ich einen salzigen Geschmack im Mund und meine Nase vernimmt den Duft der Meeresbriese. Die Meeresluft wird mir mit einem Regenschirm zu gefächert. Sie erfrischt und kühlt mich. Die Kraft des Wassers nimmt mich ein. Ich stehe an den Klippen und schaue auf die Wellen, die sich am Ufer brechen. Das Meer mit all seiner Gewalt und seiner Schönheit liegt direkt vor mir. Das fühle ich,

Aber während der ganzen Nacht fingen sie keinen einzigen Fisch. Im Morgengrauen stand Jesus am Ufer. Er forderte sie auf: „Werft die Netze auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr einen guten Fang machen!“ Sie folgten seinem Rat und fingen so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr einholen konnten und fast untergingen. Als sie aus dem Boot stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten.

Weil es angefangen hatte zu regen, flüchteten wir in einen Pub. Dort riecht es bei unserer Ankunft bereits nach Whisky und es ist sehr heiß, in der Ecke nämlich brennt ein Kamin. Es herrscht ausgelassene Stimmung, einige singen alte Seemannslieder und andere klatschen im Takt der Musik. Die nackten Füße auf dem Holz bewegen sich. Unser Wirt ist unser schwitzender Saunameister, den wir im Takt der Musik antreiben, es noch heißer zu machen. Das Schwitzen wird zum Feiern! Gemeinsam, völlig fertig von der Hitze und der Anstrengung, sind wir dreißig jetzt im Pub angekommen. Es ist heiß, es ist hart, aber zusammen wird es zum Fest. Ohne jeden Zweifel, ich sitze neben den anderen an einer Theke und trinke feinsten Whisky. Angekommen, endlich.

Jesus bat die Jünger: „Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr gefangen habt!“ Simon Petrus ging zum Boot und zog das Netz an Land. „Kommt her und esst!“ sagte Jesus. Er ging auf sie zu und verteilte die Fische.

Noch nie hat ein Wasser so gut geschmeckt, noch nie war Luft so angnehm, wie nach diesem Aufguss. Ich war mit dabei, mit unterwegs! Und als ich nach der Reise vor dem Saunahäuschen in der Sonne stand, tief einatmete und innerlich lachte, da war es, als hätte ich auch Fische gefangen.

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